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Foto: AP Photo/ Thibault Camus

ie Apple-Aktie stieg am Montag getragen von den Erwartungen auf einen Höchststand von 214,01 Dollar (148,73 Euro)

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Apple will seinen mit Spannung erwarteten Tablet-Computer laut einem Zeitungsbericht im März auf den Markt bringen. Vorgestellt werden solle das Gerät bereits Ende Jänner, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Dienstag unter Berufung auf von Apple unterrichtete Personen. Das Tablet soll einen berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Diagonale von zehn bis elf Zoll (rund 25 bis 28 cm) haben - und, wie bei der Geräteklasse üblich, keine Tastatur.

Starker Einfluss

Dem Apple-Gerät wird ein starker Einfluss auf Computermarkt und Medienindustrie zugetraut. Unter anderem erhofft sich die kriselnde Print-Branche neues Interesse für ihre Zeitungen und Magazine in digitaler Form. Die Apple-Aktie stieg am Montag getragen von den Erwartungen auf einen Höchststand von 214,01 Dollar (148,73 Euro).

Tablet-PCs gibt es bereits seit Jahren, sie fristen bisher jedoch ein Nischen-Dasein. Auch eine den erwarteten Apple-Tablet ähnliche Geräteklasse, genannt UMPC (Ultra-Mobile PC) konnte sich nicht durchsetzen. Der Grund dafür war vor allem die Kombination aus hohem Preis, eingeschränkter Leistung und kurzen Batterielaufzeiten. Für das Apple-Gerät wird ebenfalls ein recht hoher Preis zwischen 700 und 1.000 Dollar erwartet, allerdings setzten Marktbeobachter auf die Qualität und die Marketing-Künste des US-Konzerns.

Mobilfunk-Industrie umgekrempelt

Apple war es bereits gelungen, mit dem iPhone die Mobilfunk-Industrie umzukrempeln. Der Erfolg des Apple-Handys gab der mobilen Internet-Nutzung einen kräftigen Schub. Außerdem brachte das iPhone das Geschäft mit Programmen für Mobiltelefone, sogenannten Apps, in Schwung und prägte das Design von High-Tech-Telefonen anderer Hersteller. Das sind Gründe für die hohen Erwartungen auch an Apples Tablet. Allerdings schränkte das "Wall Street Journal" ein, der März- Termin könne sich noch ändern.

Apple ist bekannt für extreme Geheimhaltung bei neuen Produkten. Wenn aber erst Aufträge bei Zulieferern platziert worden sind, wird es immer schwieriger, die Informationen unter Verschluss zu halten. Deswegen wird bereits seit Wochen über die Eigenschaften des neuen Geräts spekuliert. Es wird erwartet, dass es wie eine Art "Riesen-iPhone" aussehen wird. 

"Das ist nicht unsere Art der Öffentlichkeitsarbeit."

Apple hat ein zwiespältiges Verhältnis zu solchen Berichten. Einerseits freut man sich über die große Resonanz. Andererseits löst die vorzeitige Veröffentlichung von internen Informationen immer wieder Ärger und manchmal sogar Prozesse aus.

Die vorzeitige Veröffentlichung von Hinweisen in einflussreichen Blogs erweckt mitunter den Eindruck einer gezielten PR-Kampagne, um das Interesse an Neuheiten zu steigern - eine Vermutung, die von Apple-Sprecher Georg Albrecht zurückgewiesen wird: "Das ist nicht unsere Art der Öffentlichkeitsarbeit."

"Wahnsinn der Erwartung"

Inzwischen ist selbst das Zentralorgan der Apple-Gerüchteküche, macrumors.com, sehr vorsichtig mit der Einschätzung geworden, ob Ende Januar ein neuer Mac in welcher Form auch immer das Licht der Welt erblicken wird, und spricht mit Blick auf andere Blogs vom "Wahnsinn der Erwartung".

27. Jänner

Das ebenfalls zum "Wall Street Journal"-Netzwerk gehörende Technologie-Blog "All Things D" schrieb zuvor, Apple wolle das Gerät am 27. Jänner präsentieren. Das Blog berichtete zudem, Apple habe für 275 Mio. Dollar die Firma Quattro Wireless gekauft, die eine Plattform für Werbung auf mobilen Geräten betreibt. Werbung auf Handys gilt als großer Wachstumsmarkt. Der Internet-Konzern Google kaufte jüngst für 750 Mio. Dollar den Quattro-Konkurrenten AdMob, an dem auch Apple interessiert gewesen sein soll. (APA/red/AP)