Die Ausstellung ist 12. Februar in der Galerie Vor Ort zu sehen.
"Das Textile als Material mit langer Tradition, besonders von Frauen erzeugt, be- und verarbeitet, fasziniert mich. Dabei ist es weniger die Mode oder das Raumtextil, sondern der autonome Bildanspruch ohne Zweckgebundenheit. Die haptischen Sinneserfahrungen durch Stoff halte ich für ungleich stärker als z.B. durch Papier. Die - um einen gängigen Ausdruck zu verwenden - 'sinnlichen Wohlfühlerlebnisse' liegen auf und in der Hand", sagt die Künstlerin Margit Czák über ihre Arbeit.
Sticken, Applizieren, Drucken und Nähen - alles sehr alte Techniken - versucht sie gleichzeitig neben- bzw. übereinander einzusetzen und auf diese Weise ihre Inhalte darzustellen. Es geht dabei hauptsächlich um den Körper, vornehmlich den weiblichen; die Frau in ihren verschiedenen Rollen, wie sie sich selbst sieht und von der Gesellschaft und anderen gesehen werden kann.
Der zweite Teil der Ausstellung, die "Behüteten" scheinen zumeist weibliche Wesen aus einer etwas anderen Welt zu sein. Sie stehen oder sitzen einfach da, manche auf einer Drehscheibe. Und in dieser Ausstellung in unmittelbarer Praternähe drehen sie sich tatsächlich wie in einem Panoptikum, wie die großen und kleinen Ringelspiele im Prater...
Sowohl in den textilen Arbeiten als auch bei den kleinen Figuren findet es die Künstlerin reizvoll, mit Dingen zu arbeiten, die bereits eine Geschichte erlebt haben und die sie dann mit ihren Eingebungen zusammentreffen lässt. Als Material verwendet sie alte Flohmarktporzellanköpfe, für die sie Körper aus unterschiedlichen Werkstoffen wie z.B. Ton modelliert. Anschließend gibt es einen "Überzug" von Unerwartetem, wie Perlen, Reis und Ähnlichem. "Dieses Überziehen der Figuren, auch eine gewisse Form des Ankleidens, zeigt den Stand- bzw. Herkunftsort der "Behüteten": ein Ort, an dem die Uhren langsamer gehen, der Wind weniger bläst und Märchen Wirklichkeit werden. Meistens ein Ort, an dem man gerne und lange bleiben möchte", erklärt Margit Czák.
Zur Person
Margit Czák, geboren 1948 in Rottenmann, Steiermark, lebt als Künstlerin in Wien. Sie ist Absolventin der Universität für Angewandte Kunst. (red)