Während sich die Stadt Wien noch nicht zwischen seiner eigenen Linux-Distribution Wienux und Microsoft-Produkten entscheiden konnte - der WebStandard berichtete - vermeldet die bayerische Hauptstadt München einen weiteren Meilenstein seines LiMux-Projektes. In seinem Blog zieht Projektleiter Florian Schießl ein Resümee des vergangenen Jahres und berichtet zudem von den weiteren Neuerungen rund um LiMux.

ODF nun als Standard

So hat München nun vollständig auf das offene Dokumentenformat ODF (Open Document Format) umgestellt und dieses sei nun die hauptsächlich verwendete Norm für den Datenaustausch. Zusätzlich würde für nicht-veränderbare Dokumente noch PDF als Standard im Einsatz sein, berichtet Heise.

Ein weiterer Meilenstein

Mit der vollständigen ODF-Integration hat das zuständige LiMux-Projektbüro in München einen weiteren Meilenstein erreicht. Laut dem stellvertretenden Projektleiter Florian Schießl besteht der Standard-Desktop in der Stadtverwaltung München nun mehr aus dem freien Bürosoftware-Paket OpenOffice.org, als Webbrowser kommt Mozillas Firefox und als E-Mail-Programm Thunderbird zum Einsatz. Zusätzlich seien noch zahlreiche andere Open-Source-Anwendungen, wie etwa GIMP für die Bildbearbeitung, zu finden.

Wider die Abhängigkeit

Laut Heise bedurfte es "im Hintergrund einer enormen Kraftanstrengung", um die über Jahre hinweg geschaffene Abhängigkeiten in der IT-Welt wieder rückgängig zu machen. So seien über 20.000 Vorlagen vereinheitlicht und umgewandelt worden, entweder in neue Makros, Templates oder Web-Applikationen. Ein Ziel, das laut Schießl ebenfalls 2009 erreicht wurde, ist die Einrichtung von Pilotprojekten zur letztlich anvisierten Linux-Migration in allen zwölf Abteilungen der Stadtverwaltung. Insgesamt seien bislang zwar erst 2500 von rund 14.000 Arbeitsplatz-Rechnern  auf den eigens entwickelten LiMux-Basisclient umgestellt worden - es sei aber der schwerste Teil der Arbeit gewesen, diese zum Laufen zu bringen, so Schießl. "In den kommenden Monaten soll Schießl zufolge nun der letzte große Schritt, die allgemeine Client-Migration in Angriff genommen werden", so Heise.(red)