Bozen/Innsbruck - Der Obmann des Südtirol-Unterausschusses im Parlament, der Tiroler Abg. Hermann Gahr, zeigt sich im Hinblick auf die von der SVP ins Spiel gebrachte Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler "skeptisch". In der Dienstag-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" meinte er, dies würde "eine Lawine auch in anderen Ländern lostreten". Die SVP-Spitze hatte am Montag in Bozen die Möglichkeit der Doppelstaatsbürgerschaft neuerlich als politisches Ziel für 2010 genannt.

Gahr verwies auf einen entsprechenden Antrag von FPÖ-Südtirol-Sprecher Werner Neubauer für einen rot-weiß-roten Reisepass für Südtiroler, der im Parlament in Wien eingebracht worden sei. Es sei sehr schwer, die Doppelstaatsbürgerschaft im Zusammenhang mit der europäischen Integration zu argumentieren, meinte Gahr: "Wichtig ist jetzt aber, dass sich die Politik auf konkrete Projekte verständigt und so Südtirol und Nordtirol noch enger zusammenführt."

Der VP-Abgeordnete plädierte neuerlich für die Verankerung der österreichischen Schutzfunktion für Südtirol in einer allfälligen neuen Verfassung. Die Parteien müssten "endlich Farbe bekennen, damit wir so rasch wie möglich einen Beschluss herbeiführen", erklärte Gahr. (APA)