Rom - Das Welternährungsprogramm (WFP) hat seine Hilfen für den Süden Somalias ausgesetzt. Die Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in der Region hätten zugenommen, begründete ein WFP-Sprecher in Rom am Dienstag die Entscheidung. Außerdem hätten bewaffnete Gruppen "nicht hinnehmbare Forderungen" an die Helfer gestellt.

Fast die Hälfte der rund zehn Millionen Somalier ist Schätzungen zufolge auf Hilfe angewiesen, doch für die Hilfsorganisation ist das Land am Horn von Afrika eines der schwierigsten weltweit. Im November hatte die islamistische Shebab-Miliz den Helfern in den von ihnen kontrollierten Gebieten in der Mitte und im Süden des Landes einen Elf-Punkte-Katalog vorgegeben, an den sich die Organisationen halten sollen. Dazu gehört eine Art Schutzgebühr von 40.000 Dollar (27.799 Euro) im Jahr. Außerdem soll der Frauentag ebenso wie Weihnachten nicht mehr begangen werden. Die Shebab-Miliz steht dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe.

Durch die Entscheidung des WFP drohe rund einer Million Menschen im Süden Somalias eine "dramatische Situation", sagte eine Sprecherin. Im Rest des Landes arbeite das WFP aber wie gewohnt weiter. (APA)