Häufigstes Stromlager sind Speicherkraftwerke. Mit Wasserstoff gefüllte Kavernen wären effizienter.

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Wer erneuerbare Energiequellen in großem Umfang nutzen will, muss vor allem eines können: Strom speichern. Am häufigsten wird überschüssige Energie derzeit durch Zurückpumpen von Wasser in Speicherkraftwerke "gelagert". Eine interessante Alternative ist die Speicherung von Wasserstoff. Das Gas kann durch Elektrolyse aus überschüssigem Strom gewonnen und in Salzstockkavernen gespeichert werden, die mit Wasser aus dem Salz ausgespült werden.

In diese riesigen Höhlen wird Wasserstoff mit hohem Druck eingepresst. So lässt sich das Hundertfache des Kavernenvolumens speichern. Mehr als 30 Gigawattstunden Nutzenergie warten hier sicher verwahrt auf ihren Einsatz. Pro Jahr gehen weniger als 0,01 Prozent des Gases verloren, weil sich die Steinsalzwände wie eine Flüssigkeit verhalten und Lecks selbständig schließen. Auch bereits bestehende Kavernen für Erdgas, die bereits heute als Kurzzeitspeicher verwendet werden, sind für Wasserstoff geeignet.

Preiswerter Langzeitspeicher

Wasserstoff ist geballte Energie. In jedem Kubikmeter Speicherplatz lassen sich bis zu 350 kWh unterbringen, ein Wert, der nur noch von Lithium-Ionen-Akkus erreicht wird. Druckluftspeicher bringen es nur auf 2,7 kWh pro Kubikmeter. Steigt die Stromnachfrage, wird der Wasserstoff wieder entnommen und als Brennstoff für eine Gasturbine oder eine Brennstoffzelle eingesetzt. Die Kosten für die Langzeitspeicherung könnten in Zukunft bei unter 0,10 €/kWh liegen. Die meisten Komponenten für diesen Energiespeicher sind bereits verfügbar. Siemens arbeitet derzeit noch an Elektrolyseanlagen mit höherer Leistung.