Wien - Berichte um angeblich vom Riesenrad gestreute Asche eines verstorbenen US-Kameramanns geistern derzeit durch Gazetten von Wien und Los Angeles. Die "L. A. Times" berichtete online, dass der bereits im Februar 2008 Verblichene testamentarisch verfügt hatte, den Inhalt seiner Urne hoch über dem Wiener Prater zu verstreuen. Laut der Gratiszeitung "Heute" drohen den "Tätern" nun saftige Geldstrafen.

Der 66-jährige Ralph B. White soll ein klassischer Weltenbummler gewesen sein, der auch zur Titanic tauchte und mit berühmten Hollywood-Regisseuren zusammenarbeitete. Als er nach kurzer Krankheit starb, machten sich Angehörige und Freunde auf die Reise, um seine Asche in alle Himmelsrichtungen zu verteilen. Einer der Orte war eben auch das Riesenrad in Wien, wie die "L. A. Times" schrieb.

Obwohl die "Aktion" offenbar bereits 2008 über die Bühne ging, sorgt sie nun für Aufregung. Die "Totengräber" haben nämlich gegen Paragraf 43 des Wiener Leichen- und Bestattungsgesetzes verstoßen. "Sie müssen mit einer Verwaltungsstrafe von bis zu 20.000 Euro rechnen", wird Helga Bock, Sprecherin der Wiener Bestattung zitiert. Bock bestätigte, dass es sich um ein Vergehen handle, das mit Geldbußen in dieser Höhe geahndet werde. Einziges Problem: Niemand wisse, wer die Herrschaften waren, die angeblich am höchsten Punkt des Riesenrads die Urne öffneten.

Der umtriebige Ralph B. White, auch für "National Geographic" unterwegs, ließ seine Asche über den gesamten Globus verteilen. Neben Wien standen das australische Outback, Island, ein Vulkan in Ruanda und die Chinesische Mauer auf dem Reiseplan seiner Hinterbliebenen. Passend dazu der Spruch auf seinem Grabstein: "Ralph White ist nicht hier. Er ist auf der ganzen Welt verstreut." (APA)