Die Strukturkrise fordert die Schweizer Printmedien heraus - die Dachmarke gewinne an Bedeutung und die Zeitung werde zum Zugpferd für diverse weitere Aktivitäten. Valery Boagno, die Direktorin der Westschweizer Zeitung "Le Temps", zeigte am Dienstag anlässlich der Dreikönigstagung des Verbandes Schweizer Presse in Zürich auf, wohin die Reise geht.

Verlagshäuser stehen vor der Herausforderung, den Schwund der Leserschaft zu stoppen. Angesichts diese schwierigen Aufgabe könnten die Verleger den goldenen Jahren nachtrauern und hilflos darauf warten, dass die Presse eines natürlichen Todes sterbe. Oder sie könnten das Heft in die Hand nehmen und agieren, sagte Boagno.

"Le Temps", mit 140 Beschäftigten und einer Auflage von 45.500 Exemplaren eines der führenden Qualitätsblätter in der Westschweiz, hat sich für eine Vorwärtsstrategie entschieden. Gute Journalisten seien eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg, ist Boagno überzeugt. Auch die multimediale Präsenz (Print, Online, Mobile) sei wichtig.

Diverse Partnerschaften seien ein weiterer Pfeiler dieser Strategie. So arbeitet "Le Temps" mit dem Westschweizer Fernsehen beim Kulturportal "sortir.ch" zusammen. Mit dem französischen Internetportal "lemonde.fr" unterhält das Blatt einen Werbepool. Gemeinsame Korrespondenten nutzt "Le Temps" mit der belgischen Zeitung "Le Soir" und dem französischen "Courrier International". (APA)