Teheran - Der Iran will mit der in Teheran aufgetauchten Tochter von Osama bin Laden "menschlich umgehen". Das sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Teheran. Iman bin Laden soll sich bereits seit Mitte Dezember in der Botschaft Saudi-Arabiens in Teheran aufhalten. Die Saudis fordern von der iranischen Regierung eine Ausreisegenehmigung für sie. Teheran meint jedoch, dass die Ausländerpolizei erst klären solle, wie die Frau in den Iran gekommen sei und ob sie überhaupt eine Tochter des Terroristenführers sei.

"Wir betrachten den Fall aus einem humanitären Blickwinkel, dennoch muss das notwendige Prozedere erst beendet werden", sagte Mehmanparast. Das würde heißen, dass der Iran gegen die Frau nicht wie sonst üblich rechtliche Schritte wegen illegaler Einreise einleitet. Trotzdem müsse geklärt werden, wie sie in den Iran gekommen sei. Mehmanparast hatte zuletzt gesagt, dass die saudische Botschaft in Teheran diesbezüglich noch keine Informationen übergeben und nicht einmal ihre Identität bestätigt habe. Offensichtlich hat es jedoch in der Zwischenzeit diplomatische Bemühungen gegeben, um eine schnellere Ausreise der Frau zu ermöglichen.

Seit 2001 hat es diverse Berichte über den Aufenthalt von Bin Ladens Angehörigen im Iran gegeben. Teheran hat diese Angaben stets kategorisch zurückgewiesen. Arabische Medien berichteten in den vergangenen Wochen unter Berufung auf Angehörige des Clans, außer der Tochter Iman seien noch eine weitere Tochter und vier Söhne von Najwa al-Ghanem, der ersten Ehefrau von Osama bin Laden, im Iran. Sie lebten mit ihren Ehepartnern, Kindern und einer weiteren Ehefrau von Bin Laden, die nach ihrem ältesten Sohn Umm Hamza genannt wird, in einem bewachten Lager außerhalb von Teheran. (APA)