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Foto: AP Photo/Cynthia Boll,

London - In Großbritannien stößt der Einsatz von Körperscannern auf Flughäfen auf Kritik, weil diese gegen Pädophilie-Gesetze verstoßen. "Wir verstehen die Besorgnis über den Schutz der Privatsphäre beim Einsatz von Körperscannern", teilte das Verkehrsministerium am Dienstag mit. Daher solle das Personal, das die Scanner bedient, Fortbildungen durchlaufen. Außerdem solle eine strikte Berufsethik formuliert werden. Datenschützer befürchten, Bilder von gescannten Kindern oder Prominenten könnten sich im Internet wiederfinden.

Das Ministerium wies darauf hin, dass es bereits Vorsichtsmaßnahmen gebe. So könnten die Angestellten, die die Scanner bedienten, die Menschen in dem Gerät nicht sehen. Die Bilder blieben anonym und würden umgehend vernichtet.

Der Kinderschutzverein ARCH geht davon aus, dass die Scanner gegen das Kinderschutzgesetz von 1978 verstoßen. Die Organisation Liberty bemängelt, die Scanner seien eine "elektronische Entkleidung". Zeitungen berichteten, eine Testphase mit einem Scanner am Flughafen von Manchester habe erst beginnen können, nachdem Passagiere unter 18 Jahren ausgenommen worden seien.

Geräte noch nicht ausgereift

Die deutschen Flughäfen warnen vor einer übereilten Einführung von Nacktscannern. Die derzeit in der Entwicklung befindlichen Geräte erfüllten noch nicht alle Vorgaben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, am Dienstag. Die vorschnelle Beschaffung einer unreifen Technologie lehne die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) ab. Über kurz oder lang würden die Nacktscanner aber ihren Einsatz finden. Dabei müsse garantiert werden, dass die Intimsphäre der Reisenden gewahrt bleibe, und die Geräte einen deutlichen Gewinn an Sicherheit brächten. (APA)