Madrid - Die Zahl der Arbeitslosen hat in Spanien Ende des Jahres 2009 die Vier-Millionen-Grenze erreicht. Nach Angaben des spanischen Arbeitsministeriums bedeutet das einen Anstieg der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr 2008 um ein Viertel auf 19,3 Prozent. Allein im Monat Dezember mussten sich erneut an die 55.000 Spanier arbeitslos melden. Damit erreicht die Arbeitslosigkeit in Spanien den höchsten Stand seit 1996.

Nach einem starken, allerdings saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im ersten Quartal 2009 kam es zwischen April und Juli zu einem leichten Rückgang der Zuwachszahlen, was durch die 11 Milliarden Euro schweren Konjunkturpakete der spanischen Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft zu erklären ist.

Nach dem Sommer zogen die Zuwachszahlen aber wieder an. In den letzten fünf Monaten ist die Arbeitslosenquote kontinuierlich um rund zwei Prozent gestiegen. Betroffen sind vor allem der Bausektor sowie der Servicebereich.

"Das Jahr 2009 war mit Blick auf den Arbeitsmarkt ein sehr schwieriges Jahr. Deshalb hat die Regierung die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zur absoluten Priorität für das Jahr 2010 gemacht", kündigte Maravillas Rojo, Spaniens Staatssekretärin für Arbeit, nach Medienberichten vom Dienstag an. Ziel sei dabei, die Arbeitslosenquote während des laufenden Jahres auf dem aktuellen Stand zu halten.

Unterdessen prophezeite der EU-Wirtschafts- und Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia seinen Landesleuten für das Jahr 2010 einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote von derzeit 19,3 auf 21 Prozent. (APA)