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Die Riesenkröte (Bufo marinus) ist auch ohne gefüllte Luftsäcke ein ordentlicher Brocken. Um zu kleine Männchen abzuschütteln, machen sich die Weibchen noch größer.

Foto: AP/Frogwatch, HO

Paris - Für Aga- oder Riesenkröten-Weibchen spielt die Größe ihrer Geschlechtspartner eine wesentliche Rolle. Haben sie es mit einem zu kleinen Männchen zu tun, dann greifen die Tiere zu einer ungewöhlichen Methode um sie sich vom Leib zu halten: Sie blasen sich kräftig auf.

Zu kleine Partner, die sich zur Befruchtung auf ihrem Rücken festklammerten, könnten sie leicht abschütteln, indem sie Körpersäcke mit Luft füllten, berichteten australische Forscher im britischen Wissenschaftsblatt Biology Letters. Damit könnten die Weibchen Geschlechtspartner direkt auswählen.

Dies sei ein Vorteil, da der Befruchtungsvorgang bei ungefähr gleichgroßen Kröten regelmäßig auch am erfolgreichsten sei. Die Wissenschafter vermuten, dass diese Möglichkeit auch bei anderen Kröten- und Froscharten verbreitet sein könnte.

Zur Paarungszeit größer

Der Forscher Benjamin Phillips von der Universität Sydney und zwei Kollegen hatten sich ursprünglich mit dem Aufblasen der in Australien weit verbreiteten Riesenkröten (Bufo marinus) beschäftigt, wenn diese von Feinden bedroht werden. Dabei bemerkten sie, dass die Weibchen sich auch in Paarungszeiten größer machen.

Indem sie ein totes Krötenweibchen mit einer Pumpe aufbliesen, fanden sie zunächst heraus, wie stark sie sich vergrößern können. Später stimulierten sie Männchen mit Sexualhormonen, so dass sich diese auch mit toten Artgenossinnen paaren wollten. Dabei maßen die Forscher, wie stark sich die Männchen auf dem Rücken festklammern. Schließlich schnitten sie Löcher in die Luftsäcke von neun lebenden Weibchen, die sich damit nicht mehr aufblasen konnten - und kleinere Männchen darauf auch nicht mehr abschütteln. (red/APA)