Hamburg - Nach einem Bericht über ein angebliches Mordkomplott des US-Auslandsgeheimdienstes CIA gegen ihn hat sich der in Hamburg lebende deutsch-syrische Kaufmann Mamoun Darkazanli an die Öffentlichkeit gewandt. In einem am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen ausgestrahlten Interview sagte er: "Es ist kaum in Worte zu fassen, was ich durchmachen musste zurzeit." Es sei ein "Mordauftrag" der CIA gegen ihn ausgesprochen worden.
Immer öfter seien ihm zuletzt Autos aufgefallen. "Es hat nicht aufgehört. Man wusste nicht, wer hinter mir ist." Die US-Zeitschrift "Vanity Fair" hatte in ihrer aktuellen Ausgabe über das Mordkomplott berichtet.
Der Innenexperte der CDU/CSU, Wolfgang Bosbach, warnte unterdessen vor Folgen für das deutsch-amerikanische Verhältnis: "Sollte es sich herausstellen, dass es dieses Kommando tatsächlich gegeben hat und dass die Regierung der Vereinigten Staaten davon unterrichtet war, unsere Bundesregierung aber nicht unterrichtet hat, so wäre das ein ganz gravierender Vorgang", sagte er in der ARD. Dies würde die Beziehungen beider Länder belasten.
Gegen Darkazanli war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA auch in Deutschland ermittelt worden. Die Bundesanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen jedoch im Juli 2006 mit der Begründung ein, es habe keinen hinreichenden Tatverdacht gegeben, dass der Mann in Deutschland eine Vereinigung zur finanziellen und logistischen Unterstützung des internationalien Terrornetzwerks Al-Kaida gebildet habe.
Ein Auslieferungsersuchen Spaniens lehnten die deutschen Behörden im Jahr 2007 auf Anweisung des Justizministeriums in Berlin ab. Wegen enger Verbindungen zu einer spanischen Al-Kaida-Zelle lag gegen Darkazanli ein spanischer Haftbefehl vor. Demnach soll er das Terrornetzwerk Al-Kaida logistisch und finanziell unterstützt haben. (APA)