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Bei einem Oldies-Match im Rahmenprogramm des "Heritage Classic" war seinerzeit natürlich auch Wayne Gretzky in Edmonton mit von der Partie.

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Back to the roots: die Oilers Mark Messier und Craig Simpson bei der Eisbereitung anno 2003.

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""Winter-Classic"-Panorama aus Boston 2010.

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Klagenfurt - Klagenfurt nimmt sich die NHL zum Vorbild. Ähnlich dem mittlerweile schon zum dritten Mal ausgetragenen "Winter Classic" steigt am Samstag (15.00 Uhr/live Sky Sport Austria) das Derby KAC - VSV als Freiluftspiel. Mit 30.500 Zuschauern in der Hypo Group Arena, in der normalerweise die Fußballer von Austria Kärnten spielen, wird sich Klagenfurt in der Rangliste der europäischen Liga-Spiele mit den meisten Zuschauern auf Platz drei einreihen.

Eishockey wurde früher selbstverständlich draußen auf Natureis gespielt, ehe weltweit der Einzug in die Hallen erfolgte. Als "Event" erlebten Matches unter freiem Himmel in den letzten Jahren eine Renaissance. Den Anfang machte vor achteinhalb Jahren College-Eishockey in den USA. Am 6. Oktober 2001 bestritten die beiden Universitätsmannschaften Michigan State Spartans und Michigan Wolverines ihr 238. Duell im Spartan-Stadion in East Lansing. 74.554 Zuschauer verfolgten die Partie und sorgten für einen Weltrekord.

Der wird aber nicht mehr lange bestehen, denn am 7. Mai werden beim Eröffnungsspiel der WM zwischen Gastgeber Deutschland und den USA im Fußballstadion Auf Schalke 75.976 Zuschauer dabei sein. Allerdings unter Dach.

Eis über Nacht

Vor der College-Partie galt 44 Jahre lang das entscheidende Spiel der WM 1957 in der Sowjetunion als Match mit der höchste Zuschauerzahl. Am 5. März 1957 waren beim entscheidenden Duell der Gastgeber gegen Schweden rund 55.000 Zuschauer ins ehemaligen Lenin-Stadion von Moskau gekommen. Die arktische Kälte erlaubte es, im Fußball-Stadion kurzfristig über Nacht eine Eisfläche aufzuspritzen. Denn das Interesse war derart groß, dass das Dynamo-Stadion mit seiner Kapazität von 34.000 Fans, in dem davor Tschechien und Schweden gespielt hatten, zu klein geworden war. Schweden holte sich dank eines 4:4 den Titel.

Zwei Jahre nach den Studenten wagte sich auch die NHL in die frische Luft. Bei minus 19 Grad spielten am 22. Oktober 2003 im Commonwealth-Stadium von Edmonton die Oilers gegen die Montreal Canadiens (3:4). 57.167 Zuschauer ließen sich die Partie trotzdem nicht entgehen. Für das sogenannte "Heritage Classic" anlässlich des 25. Jahrestages der NHL-Zugehörigkeit Edmontons waren über 900.000 Kartenwünsche aus allen Teilen der Welt eingegangen.

Die Liga-Bosse waren auf den Geschmack gekommen. Seit 2008 gib's am Neujahrstag Match unter freiem Himmel, das flugs zum ein "Winter Classic" geadelt wurde. Das erste Open-Air-Spektakel wurde 2008 zwischen den Buffalo Sabres mit Thomas Vanek und den Pittsburgh Penguins (1:2 n.P.) vor 71.217 Zuschauern im Football-Stadion der Buffalo Bills, ausgetragen. Am Neujahrstag 2009 erlebten 41.000 Zuschauer im Wrigley Field von Chicago das zweite Winter Classic zwischen den Chicago Blackhawks und den Detroit Red Wings (4:6), vor wenigen Tagen trafen im Fenway Park von Boston die Bruins und die Philadelphia Flyers (2:1 n.V.) vor 38.112 Fans aufeinander. 

Geheizte Bänke

"Das war eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Das war unglaublich", denkt Vanek gerne an das Spektakel zurück. "Das erinnerte mich an die Zeit in Zell/See, als ich mit Freunden Eishockey gespielt habe", sagte der Österreicher. "Wir hatten in Buffalo super Wetter, es hat ein bisschen geschneit. Es gab keine idealen Eis-Bedingungen, aber es ist schon gegangen", erklärte der Buffalo-Torjäger. Mehrmals wurde die Partie unterbrochen, um das Eis vom Schnee zu befreien. Kalt ist Vanek aber nicht geworden: "Wir hatten geheizte Bänke, es war warm genug." Dass nun auch Österreich mit einem Freiluftspiel nachzieht, hält der 25-jährige Steirer für eine "super Idee".

In Europa war die Schweiz 2007 Freiluft-Vorreiter, als der SC Bern im Stade de Suisse gegen Langnau antrat. 30.076 Fans waren dabei, war bis 28. Dezember 2009 europäischer Liga-Rekord. Diesen holte sich aber vor einigen Tagen Frölunda Göteborg zurück, das ab 1962 mit rund 28.000 Zuschauern im Spiel gegen Djurgarden die Bestmarke gehalten hatte. Im Ullevi-Stadion sahen 31.144 Besucher das Spiel gegen Färjestads.

FREILUFT STATISTIK

  • Weltrekord: 74.554 - Michigan State gegen Michigan (College) am 6. Oktober 2001 (Football-Stadion in East Lansing).
  • NHL-Rekord: 71.217 - Buffalo Sabres (mit Thomas Vanek) gegen Pittsburgh Penguins am 1.  Jänner 2008 (Ralph-Wilson-Stadium, Football-Stadion der Buffalo Bills).
  • Europa-Rekord: ca. 55.000 - Sowjetunion gegen Schweden am 5. März 1957 (entscheidendes WM-Spiel um Gold im Lenin-Stadion von Moskau).
  • Liga-Rekorde in Europa: 31.144 - Frölunda Göteborg gegen Färjestad (SWE) am 28. Dezember 2009 (Ullevi-Stadion von Göteborg), 30.076 - Bern gegen Langnau (SUI) Jänner 2007 (Stade de Suisse), ca. 28.000 - Frölunda Göteborg gegen Djurgaarden Stockholm (SWE) 1962.