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Ein großes Exemplar des Atlantischen Blauflossen-Thun

Foto: AP Photo/Maruha Nichiro Seafoods Inc.

Tokio - Ein 230 Kilogramm schwerer Blauflossen-Thunfisch hat bei der ersten Auktion in diesem Jahr am Tokioter Fischmarkt Tsukiji einen Verkaufspreis von 121.000 Euro erzielt. Die zwei Käufer sind ein Luxusrestaurant in Tokio und ein Unternehmer aus Hongkong, der eine Sushi-Bar-Kette besitzt. Der Preis ist seit 2001 der höchste, der für einen Thunfisch in Japan bezahlt wurde.

Gefangen wurde das Tier vor der Nordspitze der japanischen Insel Honshu. Die Fische dieser Region gelten als besonders schmackhaft. Blauflossen-Thunfische werden in der japanischen Sushi-Küche als höchste Delikatesse gehandelt. Rund 40 Prozent der auf der Auktion verkauften Thunfische stammten von anderen Fanggebieten - etwa von Indonesien oder Mexiko.

In keinem Land der Welt wird mehr Thunfisch gegessen als in Japan. 80 Prozent der atlantischen und pazifischen Thunfische werden dorthin importiert. Sie gehören zu den besten Fischen für Sushi und Sashimi. Seit Jahren fordern Umweltschützer einen Fangstopp für die immer stärker bedrohten Großfische. "Seit Jahren erreichen die Tiere nicht mehr die Größe, die sie noch vo 50 oder 60 Jahren erreicht haben", meint Greenpeace-Meeresbiologin Antje Helms.

Späte Geschlechtsreife behindert Nachwuchs

"Die Atlantischen Blauflossen-Thun werden erst mit fünf Jahren geschlechtsreif. Das ist ein Grund, warum eine ganze Art sehr schnell stark bedroht ist", meint Helms. "Wir fordern auch seit Jahren, dass im Laichgebiet um die Balearen eine Schutzzone für die großen Thunfische errichtet wird", sagt Helms. Diese Forderungen verstummten jedoch ungehört, berichtet sie: "Teilweise werden die Fische, wenn sie vom Atlantik kommen, sogar schon vor dem Ablaichen gefangen." (pte/red)