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Gruppe, die zur Ermordung Obamas aufrief, konnte auf Facebook einen Monat lang ihr Unwesen treiben

Foto: Reuters

Eine Facebook-Gruppe namens "Kill Obama", die zum Attentat auf den US-Präsidenten aufgerufen hatte, konnte einen Monat lang unbehelligt existieren. Erst die Beschwerde des Branchenportals Cnet hat nun zur Löschung der Gruppe geführt.

Missbrauch nicht zu verhindern

Der Gruppe, deren Ursprung in Kanada vermutet wird, sollen sich seit der Gründung im November zwar nur 122 Nutzer angeschlossen haben. Der Vorfall schürt jedoch die Kritik an dem Social Network. In einem Statement gegenüber Cnet-Autor Chris Matyszczyk versucht Andrew Noyes von Facebooks Public-Policy-Abteilung auf eine etwas eigenartige Art zu erklären, wieso die Gruppe so lange unentdeckt blieb. Facebook könne den Missbrauch seiner Plattform ebenso wenig verhindern wie Betreiber von Mobilfunknetzen oder die Post. "Ich frage mich, wie ein Mobilfunk-Unternehmen auf die Frage antworten würde, wie man Drohanrufe verhindern kann ..." so Noyes. Man sei auf die Meldungen anderer User angewiesen.

"Bestes" System mit Schwächen

Matyszczyk kritisiert jedoch, dass die Inhalte der Gruppe im Gegensatz zu Anrufen oder Briefen öffentlich gewesen seien und Facebook dadurch mehr Einblick in die Kommunikation der User habe. Dennoch gebe Facebook zu verstehen, dass es wesentlich mehr gegen die missbräuchliche Verwendung seiner Plattform tue, indem es Nutzer auf Beschwerde anderer User hin aussperre. In diesem Fall habe das System jedoch seine Schwächen gezeigt. Automatisieren etwa durch die Filterung gewisser Schlüsselwörter lasse sich das laut Facebook nicht. Das sei zu aufwendig. Für Facebook sei das aktuelle Beschwerdesystem das Beste. (red)