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Pro-palästinensische Aktivisten helfen einem ägyptischen Polizisten, der während der Unruhen im Grenzgebiet Gazastreifen-Ägypten am 6. Jänner verletzt wurde.

Foto: EPA

Rafah - An der hermetisch abgeriegelten Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen ist es auf beiden Seiten zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Dabei wurde am Mittwoch ein Grenzpolizist von einem palästinensischen Heckenschützen erschossen. Zuvor hatten etwa 500 Friedensaktivisten vergeblich versucht, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.

Polizisten gegen Friedensaktivisten

Rund 2.000 Polizisten gingen am Dienstagabend am Hafen von Al Arisch mit Wasserwerfern gegen die Friedensaktivisten vor und schlugen auf sie ein. Mehr als 50 Personen wurden verletzt, wie ein Sprecher der britischen Organisation Viva Palestina mitteilte. Zeitweise wurde ein Polizist von den Aktivisten festgehalten, die mehrere hundert Tonnen Lebensmittel und andere humanitäre Hilfen nach Gaza bringen wollten.

Quelle: Youtube

Später kam es auf der anderen Seite der Grenze zu heftigen Zusammenstößen mit Palästinensern. Die wegen der Blockade der Hilfsaktion aufgebrachten Menschen warfen Steine auf die Grenzpolizisten. Dabei wurden nach einer Meldung der amtlichen ägyptischen Nachrichtenagentur MENA neun Polizisten verletzt. Ein Grenzpolizist in einem Wachturm wurde von einem Heckenschützen tödlich getroffen. Auf Seiten der Palästinenser wurden zehn Verletzte gemeldet.

Angriff nach Scheitern der Friedensaktion

Die Hamas-Regierung im Gazastreifen hatte die Bevölkerung zu Protesten gegen die Blockade des internationalen Hilfskonvois aufgerufen. Die Polizisten der Hamas verloren aber die Kontrolle, als hunderte von Jugendlichen mit Steine auf die andere Seite der Grenze warfen. Sie gaben Warnschüsse ab, um die Menge zu zerstreuen. Auch von der ägyptischen Seite waren Schüsse zu hören.

Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums, Hossam Saki, warf den Friedensaktivisten vor, sie wollten gemeinsam mit der Hamas Probleme schaffen. Da auch Fahrzeuge und Gerät über die Grenze gebracht werden sollten, werde der Konvoi nicht als humanitäre Hilfe betrachtet. Solche Güter könnten nur über Israel in den Gazastreifen gebracht werden. (APA/APD)