Wien - Die Identität des Mannes, der am Montagabend in Wien von einem Trafikanten erschossen worden war, als er dessen Geschäft überfallen wollte, werde nun von den rumänischen Behörden überprüft, sagte am Mittwoch Polizeisprecherin Iris Seper zum DER STANDARD.  Das könne noch ein oder zwei Tage dauern. Die Staatsanwaltschaft muss nun prüfen, ob gegen den Trafikanten ein Verfahren eingeleitet wird. 

Wie berichtet, war der Mann in die Trafik in der Vorgartenstraße im 2. Bezirk gestürmt und hatte eine Waffe gezückt, die sich später als Schreckschusspistole herausstellte. Der 63-jährige Trafikant griff zu seinem Revolver, für den er einen Waffenpass hat, und schoss „ungezielt". Der Räuber wurde in die Brust getroffen, lief auf die Straße, wo er zusammenbrach und starb.

Die Polizei, die den Toten zunächst für einen 40-Jährigen gehalten hatte, fand bei ihm einen rumänischen Pass, laut dem er 23 Jahre alt gewesen ist. Fest stehe, sagt Seper, dass er nicht in Österreich gelebt hat.
Dass sich Geschäftsleute bei Überfällen mit Waffengewalt wehren, kommt immer wieder. Im Juli 2004 erschoss ein Juwelier in der Nacht in seinem Geschäft in Wien-Meidling einen Einbrecher. Im Dezember 2008 bedrohte ein Täter einen Juwelier in Penzing mit einer Pistole. Dessen Frau schoss daraufhin dreimal in die Luft und vertrieb damit die beiden Täter. (fern, DER STANDARD Printausgabe 7.1.2010)