Einige Regisseure sind nur mit einem Film in der Retrospektive vertreten, Ettore Scola etwa, im Prinzip schon ein Vertreter der eben erwähnten jüngeren Generation (*1931), mit einer Rückschau auf die Wirtschaftswunder-Oppositionellen mit Vittorio Gassman und Stefania Sandrelli in den Hauptrollen, C'eravamo tanto amati / Wir haben uns so geliebt (1974, Sa 30.1. 18:30, Mo 8.2. 20:30 - Trailer: watch?v=ppCItkAcxjc). Oder der spätere "Das große Fressen"-Provokateur Marco Ferreri (*1928) mit Una storia moderna: L’ape regina / Die Bienenkönigin von 1963 (Sa 16.1. 18:30). Ähnlich Franco Brusati (1922-1993), der 1974 mit Pane e cioccolata / Brot und Schokolade (So 10.1. 20:30) und einem Nino Manfredi in Hochform das Genre ins schweizerische Tessin exportierte - watch?v=C8hqP0ujRdI.
Umgekehrt war Vittorio De Sica (1901-1974) schon ein altehrwürdiger Neorealismo-Veteran und weitgereister Darsteller, als er 1963 zu einer veritablen Commedia all'italiana rund um einen vielfältig schlingernden Geschäftsmann (Alberto Sordi, im Bild, voll beschäftigt; und auch auf ihn wartet eine maliziöse alte Dame) ausholte: Für Il boom / Der Boom (Sa 9.1. 18:30) spricht allein schon der ungebremst vulgär-neureiche Kinotrailer - watch?v=P_rC-NWhFt4.
Eine Politparabel mit Odyssee-Charakter und Morricone-Musik präsentierte 1961 Luciano Salce (1922-1989) mit Il federale / Der Faschist (Do 14.1. 20:45) über die Reise eines armseligen Parteikarrieristen und eines gefangenen Intellektuellen - für wie kontroversiell die derbe Behandlung des Stoffes gehalten wurde und wird, belegt die Überfülle der ins Netz gestellten Ausschnitte: watch?v=oV_Sz1uNyw8 u.s.w.
Und auch Mauro Bolognini (1922-2001), der gediegene Literaturverfilmungs-Spezialist, hatte ein Commedia-Frühwerk: In Arrangiatevi! / Pech gehabt! (1959, Mo 11.1. 18:30) bezieht ein Familie eine prachtvolle und doch erstaunlich billige römische Altbauwohnung ... die sich allerdings als ehemaliges Bordell herausstellt (watch?v=T27QB7KEv7w), mit all den Konsequenzen inmitten einer spießerlichen Umgebung - auf die Kleinpatriarch Totò final nur mit einer knapp-furiosen Brandrede (watch?v=4bhM8sM6t-0) antworten konnte.
Und dann gibt es noch den Ausnahmefall eines vielbeachteten US-Neustarts: Vermutlich befeuert durch die schwarzhumorige TV-Serie "The Sopranos", wurde Alberto Lattuadas Mafioso von 1962 (Mo 11.1. 20:45, So 24.1. 18:30) zu einem Publikumsliebling beim New York Film Festival 2006, nicht zuletzt des galligen Schlusses wegen. Alberto Sordi als Sizilianer glaubt, es im Norden rundum geschafft zu haben (Trophäenfamilie inklusive), bis ihn beim Heimaturlaub allzu viel wieder einholt. Flott instruktiv ist dazu der US-Werbetrailer - watch?v=9SK_CyQazRk