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Steve Ballmer stellt Slate PCs vor.

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Technische Details zu den Slate-PCs gibt es noch nicht, sie sind aber definitiv via Touchscreen zu bedienen und laufen mit Windows 7.

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Microsoft-CEO Steve Ballmer läutete nach einem kurzen Stromausfall im mehrere Tausend Besucher fassenden Ballsaal des Las Vegas Hilton die CES 2010 ein. Der ansonsten egozentrische Konzernchef gab sich dieses Mal von seiner lockeren Seite und begann über das schlussendlich doch noch erfolgreiche Krisenjahr 2009 zu referieren. Insbesondere Windows 7 habe geholfen, den ins Straucheln geratenen PC-Markt wiederzubeleben. In den letzten Wochen des Weihnachtsgeschäfts habe die Branche sogar ein Umsatzplus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlebt. Laut Marktforschungsunternehmen Gartner seien 2009 rund 300 Millionen PCs über die Ladentische gewandert, für 2010 erwarte man nach dem abschließenden positiven Trend nun sogar ein Wachstum von 12 Prozent. Microsoft hat ein Video der Keynote bereits veröffentlicht.

Vielfalt und Bing

Für die steigende Nachfrage macht Ballmer die Vielfalt der PC-Angebote verantwortlich. Vom Netbook bis zur 3D-Gaming-Maschine reiche das Portfolio. Hinzu komme ein "unvergleichbar großes" Software-Aufgebot. 4 Millionen Applikationen stünden heute für Windows bereit. Auf dieses Stichwort gab Ballmer einen Ausblick auf die kommenden Programme aus dem eigenen Haus, die das Leben eines Durchschnittsanwenders erleichtern sollen. Allen voran stünde hier Office 2010, das stark auf kollaboratives Arbeiten setze. Mit "Bing, Bing, Bing", wies der Microsoft-Boss auch noch auf die 2009 frisch gestartete Suchmaschine Bing hin, die Google den Rang ablaufen soll. Hierfür wurde eine Kooperation mit dem weltweit größten Computerhersteller Hewlett-Packard eingegangen. Bing wird künftig die Standard-Suchmaschine bei allen neu erworbenen HP-PCs.

Berührt - aber keine Details zur Hardware

Im Zuge der Keynote wurde eine Reihe an neuen PCs vorgestellt. Neben trendigen All-in-one-PCs mit Touchscreens von Sony, Medion und Co. stand ganz klar eine neue Kategorie von Computern im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ballmer enthüllte die ersten Slate-PCs des Jahres und kam damit dem Mitbewerber Apple zuvor, der seine Version des Tablet-PCs erst in den kommenden Wochen oder gar Monaten vorstellen dürfte. Unter Slate-PCs versteht man Computer, die zur Bedienung nicht mehr als einen (Multi-)Touchscreen vorweisen. Die gezeigten Modelle von HP, Archos und Co. verrieten noch keine Details zur integrierten Hardware, allerdings veranschaulichte eine Demo, das Windows 7 als Betriebssystem zum Einsatz kommt. Im Rahmen der Präsentation zeigte man eine Kindle-Ebook-Reader-Applikation, ein Spiel und einen Film auf dem HP Slate, wonach sich der ultraportable Computer in erster Linie als medialer Begleiter eignen dürfte. Ob sich die Windows-Tablets auch im Alltag bewähren, wird man allerdings nicht so schnell herausfinden. Alle gezeigten Modelle waren noch Prototypen, lediglich HPs Modell wurde für wenige Sekunden in Aktion gezeigt. Dementsprechend waren die Reaktionen - machen Medien schreiben von einer "Luftnummer".

Entertainment

Robbie Bach, Manager der Entertainment-Sparte, führte zum Schluss noch durch Microsofts Welt der Unterhaltung und kündigte für die Spielkonsole Xbox 360 den "Game Room" an. In dieser virtuellen Welt können sich Spieler online treffen, um Arcade-Klassiker der vergangenen Jahrzehnte gegeneinander zu zocken. Zum Start im April werden 30 Games zum Kauf bereitstehen. Game Room wird auch für Windows-Anwender zugänglich sein. Der Online-Videostore Zune wird künftig auch außerhalb von Xbox Live nutzbar sein.

Der große Hoffnungsträger der bereits sich 39 Millionen Mal verkauften Konsole sei für das laufende Jahr aber weiterhin "Project Natal". Die Infrarot-Kamera für Controller-loses Spielen soll zur Weihnachtssaison 2010 auf den Markt kommen.

(Zsolt Wilhelm aus Las Vegas, derStandard.at, 7.1.2010)