Hamburg - Viele Autohersteller und Zulieferer planen, in den kommenden fünf Jahren in Brasilien, Russland, Indien und China erstmals oder verstärkt zu investieren. Das ergab eine Umfrage der Beratungsgesellschaft KPMG unter 200 führenden Vertretern der Automobil- und Zulieferindustrie aus aller Welt, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

In der Autobranche geht aber auch die Sorge um, dass es in diesen Staaten schon bald zu Überkapazitäten kommen könnte. So befürchtet rund die Hälfte der befragten Unternehmen, dass in Brasilien, Russland und China spätestens in drei bis fünf Jahren Überkapazitäten auftreten. Für Indien geht jeder Dritte davon aus, und 12 Prozent der Experten wollen schon heute Überkapazitäten in Russland ausgemacht haben.

Obwohl die Produktionszahlen in den traditionellen Märkten Europa und USA bereits zurückgefahren wurden, sehen hier fast alle Branchenexperten immer noch deutliche Überkapazitäten. So sagen 80 Prozent der Befragten, es gebe derzeit in Westeuropa Überkapazitäten. Diese bewegen sich nach Ansicht von zwei Dritteln der Umfrageteilnehmer zwischen 11 und 30 Prozent.

Auf dem nordamerikanischen Markt sehen sogar 88 Prozent der Experten die Kapazitäten als überschritten an, fast ebenso viele in Japan. (APA/APD)