Wikileaks - jenes "Whistleblower-Projekt" in dem Insider Interna ausplaudern und so Ungereimtheiten und geheime Informationen an die Öffentlichkeit tragen - hat mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Enthüllungen
Wikileaks wurde 2006 anonym ins Leben gerufen, ist nach dem Wiki-Prinzip aufgebaut und soll unzensierbar "für die massenweise und nicht auf den Absender zurückzuführende Veröffentlichung von geheimen Informationen und Analysen" dienen. WikiLeaks will „denen zur Seite stehen, die unethisches Verhalten in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen enthüllen wollen", heißt es dazu bei Wikipedia. Doch diese Enthüllungen liegen nun einmal bis 11. Jänner auf Eis. Bis dahin steht die Webseite selbst ganz im Zeichen von Spendenaufrufen.
Untragbarer Zustand
In einem Interview, das auf Medien-Ökonomie-Blog nachzulesen ist, berichtet Wikileaks-Sprecher Julian Assange über die derzeitige Situation der demokratisch politisch wichtigen Webseite. Laut Assange sind derzeit fünf Vollzeitkräfte und etwa 800 UnterstützerInnen für Wikileaks im Einsatz. Dies jedoch ohne jegliche Bezahlung. Alle Beteiligten würden sich derzeit selbst finanzieren - ein untragbarer Zustand, so Assange.
Spenden und Unterstützung
Derzeit werden Geld, das über Spenden eingenommen wird, vor allem für Serverkosten, Registrierungs- und Bankgebühren sowie Bürokratie-Kosten ausgegeben. Einen großen Kostenfaktor stellen auch die Rücklagen für mögliche Rechtsstreitigkeiten dar, die die Wikileaks-Betreiber zurücklegen müssen. Zwar würden im Notfall Organisationen wie die Newspaper Association of America (NAA), die Society of Professional Journalists (SPJ), die American Civil Liberties Union (ACLU) oder auch die Electronic Frontier Foundation (EFF) Anwälte zur Verfügung stellen, doch muss auch hier vorgesorgt werden. Verloren hat Wikileaks bislang aber noch kein einziges Verfahren, so Assange.(red)