Wien - Um an Geld für Drogen zu kommen, soll ein 45-jähriger Süchtiger serienweise Wiener Senioren überfallen haben. Der Mann entriss seinen hochbetagten Opfern die Handtaschen. Mehrere der Betroffenen kamen zu Sturz, zwei trugen Verletzungen davon. Jetzt ist ein Verdächtiger geschnappt worden - in flagranti von einem Wiener Kriminalbeamten außer Dienst.

Seit Mitte Dezember 2009 ermittelte das Landeskriminalamt in einer Überfallserie auf ältere Mitbürger. Mindestens drei Frauen und einem Mann im Alter von 80 bis 93 Jahren wurden im Bereich von U-Bahn-Stationen die Handtaschen entrissen. Die Beute belief sich jeweils auf einen niedrigen, meist nur zweistelligen Geldbetrag. Zwei der Opfer erlitten durch Stürze Verletzungen.

Am vergangenen Sonntag wurde der mutmaßliche Serienräuber festgenommen. Es handelt sich um den 45-jährigen Wiener Andreas Berger, der laut Polizei nunmehr im Verdacht steht, für weitere einschlägige Taten infrage zu kommen, sagte Polizeisprecher Franz Zwedorn am Donnerstag. Hinweise nimmt die Außenstelle West des Landeskriminalamte (Journal) unter der Telefonnummer (01)31310/DW 33800 oder die Gruppe Götzmann unter (01)31310/ DW 33218 entgegen.

Der Verdächtige hatte laut Zwedorn einer 82-Jährigen in einer U-Bahn-Station am Karlsplatz aufgelauert. Als sich die Waggontüren öffneten und die Frau einsteigen wollte, nützte er diesen Moment, um ihr die Handtasche zu entreißen. In der U-Bahn beobachtete allerdings ein Wiener Kriminalbeamter außer Dienst den Überfall. Er sprang aus dem Wagen, verfolgte den Flüchtenden und hielt ihn am Bahnsteig fest. Uniformierte Kollegen nahmen den mutmaßlichen Handtaschenräuber wenig später fest. (APA)