Wien - Rund 94 Prozent der Österreicher sind mit dem heimischen Gesundheitssystem zufrieden. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Strategieanalysen im Auftrag des Gesundheitsministeriums hervor. Defizite sieht die Bevölkerung demnach vor allem bei den Wartezeiten und der Information. Die Befragung soll künftig vierteljährlich durchgeführt werden.
Die generelle Zufriedenheit der Bürger mit dem österreichischen Gesundheitssystem sei "sehr hoch", erklärte der Politologe Peter Filzmaier. "Gar nicht zufrieden" ist demnach nur ein Prozent der Bevölkerung, rund 63 Prozent äußerten sich als "sehr zufrieden", weitere 31 Prozent als "etwas zufrieden".
Hausarztversorgung besonders positiv
Am meisten schätzen die Österreicher die Hausarztversorgung (77 Prozent "sehr zufrieden"), kritischer gesehen werden die Krankenhäuser. Hier sei laut Filzmaier auffällig, dass der stationäre Bereich positiver bewertet werde als der ambulante, außerdem stellten jene, die im vergangenen Jahr stationär in einem Spital behandelt worden sind, ein besseres Zeugnis aus.
Kritik an langen Wartezeiten
Hauptkritikpunkt am Gesundheitssystem waren zu lange Wartezeiten, etwa beim Arzt, im Krankenhaus oder auf einen Operationstermin - 45 Prozent sehen dies als Problem. Defizite erkennen die rund 1.000 Befragten auch bei der Information, nur rund 36 Prozent sind damit "sehr zufrieden". Im Hinblick darauf, dass sich mittlerweile rund 29 Prozent im Internet informieren, aber mit einem Wert von 38 Prozent doch der Hausarzt die größte Glaubwürdigkeit hat, müsse man Wege finden, wie Ärzte mehr mit diesem Medium arbeiten könnten, so Filzmaier.
Generell werde die Entwicklung des Gesundheitssystems aber "positiv beurteilt", meinte Filzmaier. Im Vergleich mit anderen EU-Staaten schneide Österreich außerdem "sehr gut" ab, rund 73 Prozent finden die Gesundheitsversorgung hierzulande besser als in den anderen Mitgliedsstaaten. (APA)