Bild nicht mehr verfügbar.

Justine Henin auf bestem Weg zu alter Stärke.

Foto: REUTERS/Tim Wimborne

Brisbane/Wien - Immerhin, Justine Henin spendete der Konkurrenz, die nicht wie sie 18 Monate pausiert hatte, anlässlich ihres furiosen Comebacks beim mit 220.000 Dollar dotierten Brisbane International ein wenig Trost. "Es ist natürlich eine Überraschung, denn es ist nicht so einfach, wie es auf dem Platz aussieht" , sagte die 27-Jährige, nachdem sie in ihrem ersten Turnier seit dem vorläufigen Rücktritt im Mai 2008 auf Anhieb das Endspiel erreicht hatte. Nicht irgendein Endspiel. Am Samstag kommt es zum Treffen der beiden ehemaligen Weltranglistenersten aus Belgien zum Treffen mit der 26-jährigen Kim Clijsters.

Während Henin im Halbfinale die Serbin Ana Ivanovic, immerhin die Nummer 21 der Weltrangliste, mit 6:3, 6:2 abgefertigt hatte, tat sich ihre Landsfrau gegen die junge Deutsche Andrea Petkovic etwas schwerer, um gleichwohl klar 6:4, 6:2 zu gewinnen.

Clijsters hat Henin im Vorjahr gezeigt, dass derzeit im WTA-Zirkus einiges geht. Sie gewann nach ihrer mehr als zweijährigen Auszeit zum Zwecke der Familiengründung gleich ihr drittes Turnier, nämlich die US Open.

Henin gegen Clijsters, das hat es auf der Tour bisher 22-mal gespielt, zuletzt 2006 im Semifinale von Wimbledon, als Henin mit einem 6:4, 7:6 auf 12:10-Siege davonzog. Neunmal hatten sich die beiden in Endspielen getroffen, darunter 2003 bei den French Open und bei den US Open sowie 2004 bei den Australien Open, die Henin jeweils gewann.

Viel mehr als die sportliche Rivalität und ein paar Erinnerungen verbinden die aus Lüttich stammende Wallonin Henin und die in der Provinz Limburg geborene Flämin Clijsters nicht. Als Teenager gewannen sie 2001 zusammen den Fed Cup. "Wir kennen einander seit unserem zwölften Lebensjahr" , sagt Henin. Man sei viel gemeinsam gereist, habe manchmal das Zimmer geteilt. "Aber wir sind sehr unterschiedlich. Das hat sich mit dem Erwachsenwerden so entwickelt."

Und mit den Erfolgen. Henin feierte 1999 daheim in Antwerpen den ersten von bisher 41 Turniersiegen, gewann sieben Grand-Slam-Titel und schmückte insgesamt 117 Wochen die Spitze der Weltrangliste. Zweimal löste sie Clijsters als Nummer eins ab, einmal für nur eine Woche. Clijsters war beginnend mit Luxemburg 1999 bisher 35-mal im Einzel erfolgreich, gewann zwei Grand Slams und führte die Weltrangliste mit Unterbrechungen 19 Wochen an. Dafür hat sie auch eine feine Doppelkarriere (elf Titel, zwei Grand Slams) hinter sich.

Zusammen mit Henin, die zwei Doppeltitel holte, hat sie auf der Tour aber nie gespielt. (sid, lü, DER STANDARD Printausgabe 09.01.2010)