Dublin - Der irische Billigflieger Ryanair will seine Investoren mit der Aussicht auf eine bessere Prognose und einen Aktienrückkauf bei Laune halten. Nach einem starken dritten Quartal könnte die Fluggesellschaft ihre Prognose für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr leicht anheben, teilte Ryanair am Donnerstag mit. Noch gebe es jedoch keine Gewissheit über die Entwicklung im vierten Quartal, daher sehe das Unternehmen von einer Veränderung des Ausblicks bis auf weiteres ab. An der Börse kamen die Nachrichten jedoch nicht so gut an. Die Ryanair-Aktie lag gut ein Prozent im Minus.

Ab 2013 will Firmenchef Michael O'Leary zudem mindestens eine Milliarde Euro an die Anteilseigner des Billigfliegers ausbezahlen - unter anderem über einen Aktienrückkauf. Hintergrund ist das Ende der Gespräche mit dem Flugzeugbauer Boeing über die Bestellung von 200 neuen Maschinen. Ryanair, traditionell ein wichtiger Kunde des US-Flugzeugbauers, und Boeing waren sich nicht über die Konditionen für den Auftrag einig geworden. Nun will der Billigflieger auf die Maschinen verzichten und das jahrelange aggressive Wachstum verlangsamen. Der Kapitalaufwand soll im Zuge dessen um 90 Prozent sinken.

Ganz abgeschlossen dürfte das Kapitel aber dennoch nicht sein: O'Leary schloss eine neuerliche Bestellung bei Boeing nicht aus, sollte der Flugzeugbauer seine Konditionen verbessern. Marktteilnehmer werteten das als Versuch O'Learys, neuerlich Druck auf Boeing aufzubauen. "Es ist sehr schwierig ihn zu beurteilen oder schlau aus ihm zu werden, er lässt sich nicht in die Karten schauen", sagte ein Händler in Dublin.

Von einem neuerlichen Offert für den kleineren irischen Rivalen Aer Lingus will O'Leary absehen. Dies sei sehr unwahrscheinlich, hieß es. Ryanair ist der größte europäische Billigflieger. Mit der Airline flogen im Vorjahr 65,3 Millionen Passagiere. (APA/Reuters)