Das Wörthersee-Mandl und sein mahnender Zeigefinger (Foto: Wikipedia).

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Den Einwohnern einer Stadt, die ob ihres erworbenen Reichtums in Übermut, Völlerei und Üppigkeit schwelgte, erschien vor vielen hundert Jahren, konkret am Karsamstag, ein Männchen. Es hielt ein Fässchen in der Hand und gemahnte sie zur Umkehr: Sie sollten aufhören mit Pomp und Trara, und zwar noch vor Mitternacht, denn das gezieme sich zum Osterfeste nicht.

Doch die Bevölkerung scherte sich einen Dreck um die Warnungen des sagenhaften Wesens. Was hernach passierte, ist in der Inschrift neben der Skulptur des Wörthersee-Mandls in der Klagenfurter Innenstadt nachzulesen: "'Und so Ihr nit ablasst von Fraß und Völlerei und anderer Sünd, trifft Euch Gottes Zorn.' Sie hießen ihn einen Narren. Er aber tat sein Fass auf - und die Stadt versoff - so ist worden der See von Wörth."

Die Legende besagt weiter, dass am Südufer des Wörthersees - nicht allzu weit weg vom heutigen Hypo-Alpe-Adria-Stadion -, bei der sogenannten "Schwarzen Wand", in der Geisterstunde noch immer die Glocken der versunkenen Stadt zu hören sein sollen. Als immerwährende Erinnerung daran, dass hier schon einmal jemand ein bodenloses Fass aufgemacht hat.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig.