Bild nicht mehr verfügbar.

Die Immobilienpreise dürften 2010 in Österreich im Durchschnitt um 1,2 Prozent steigen. Die Schere zwischen guten, teuren Lagen und billigen, schlechten Lagen geht weiter auf.

Foto: AP/Carter

Auf dem österreichischen Immobilienmarkt ist im Großen und Ganzen die Talsohle erreicht, ist Alois Reikersdorfer überzeugt. Der Österreich-Chef des Makler-Franchisenetzwerks Re/Max stellte gemeinsam mit Managing Director Anton Nenning am Donnerstag den "Re/Max-Immobilien-Zukunfts-Index" 2010 vor. Dieser basiert auf Befragungen der rund 400 Netzwerk-Makler und soll die Trends für das heurige Jahr voraussagen.

Weitgehend stabiler Markt

Die wichtigsten Ergebnisse: Energie- und Betriebskosten sind mittlerweile zu den wichtigsten Entscheidungskriterien bei Kauf oder Miete geworden. In zentralen Lagen wird es heuer zu starken Preissteigerungen (Eigentum: +5,4 Prozent, Miete: +5,3 Prozent) kommen, in Landgemeinden dürften die Preise weniger stark zurückgehen (Eigentum: -3,9 Prozent, Miete: -3,2 Prozent). Preiskorrekturen finden vor allem wegen hoher Energiekosten, ungünstiger Lage sowie überhöhter Preisvorstellungen von Verkäufern statt.

Im Durchschnitt erwarten die Re/Max-Makler, dass die Immobilienpreise 2010 um 1,2 Prozent steigen werden, nachdem sie 2009 um 5,4 Prozent gesunken waren. In der gehobenen Preisklasse dürften aber die Preise um 2,1 Prozent leicht zurückgehen, während sie in der mittleren Preisklasse um 1,2 Prozent und in den unteren Preisklassen um 0,6 Prozent etwas zunehmen dürften.

Nicht zuletzt, weil die Zinsen derzeit auf einem sehr tiefen Niveau sind, steht für Reikersdorfer fest: "Das Jahr 2010 ist ein gutes Jahr, um Immobilien zu kaufen."

Nachfrage legt zu

Die Nachfrage sollte heuer nach Meinung der Remax-Makler deshalb auch um 4,9 Prozent anziehen. Besonders stark nachgefragt dürften Mietwohnungen in zentraler Lage (plus 9,4 Prozent gegenüber Vorjahr) werden, gefolgt von Eigentumswohnungen in zentraler Lage (plus 7,2 Prozent). Grund für die steigende Beliebtheit von Mietwohnungen sei laut Reikersdorfer allerdings unter anderem, dass für manche Kaufinteressierten eine Kredit-Finanzierung weiterhin nicht möglich sei und diese deshalb zunächst auf Mietobjekte ausweichen würden. Wer einen Kredit bekommt, sollte auf einen Fixzinssatz achten, weil sich die Zinsschraube ab dem zweiten Halbjahr nach oben drehen dürfte, so Reikersdorfer.

Nach vorläufigen Zahlen zu schließen, dürfte der Wert der Immobilientransaktionen in Österreich 2009 bei 16 Milliarden Euro zu liegen kommen. Endgültige Daten werden im März veröffentlicht, so Reikersdorfer. Bei Verkäufen zeichne sich ein Rückgang von 103.000 Transaktionen im Jahr 2008 auf rund 96.000 Transaktionen ab.

Neue Standorte

Re/Max Austria, nach eigenen Angaben Marktführer bei Immobilienvermittlung mit 95 Büros, hat 2009 eine Steigerung des Transaktionsvolumens auf 675 Millionen Euro verbucht, was einem Zuwachs von 3,3 Prozent entspricht. Das "Immobilien Magazin" listete Re/Max Austria im vergangenen Herbst im Ranking der Marken-Makler als Branchenführer nach Investmentvolumen und als Nummer 2 nach Honorarvolumen, hinter dem Immobilienring.

2010 will das Makler-Netzwerk weiter expandieren und 15 neue Bürostandorte eröffnen, vor allem in Wien, Salzburg, Tirol und Kärnten. Dass es bei Re/Max Austria wesentlich mehr Makler als vor einem Jahr gibt (400 gegenüber 350), aber sogar etwas weniger Büros (95 bzw. 96), erklärte Reikersdorfer mit mehreren Bürozusammenlegungen bzw. Eingliederungen von "Satellitenbüros" mancher Franchise-Partner. (map, derStandard.at, 7.1.2010)