Dass die Nostalgiewelle längst über die Club-Culture rollt, ist nichts Neues. In den kommenden Tagen werden vor allem Drum-and-Bass-Sympathisanten bedient. Mit dem Briten Shimon kommt ein Veteran der beschleunigten Abendunterhaltung gleich zweimal über das Land.

Wobei Shimon zu Beginn der Nullerjahre in seiner Heimat vor allem mit der Single Body Rock auffällig wurde: Der Drum-'n'-Bass-Track landete in den britischen Pop-Charts. Shimon Alcoby, so der bürgerliche Name des Plattendrehers, spielt am Freitagabend im Zuge einer Audioporn-Label-Party in der Linzer Stadtwerkstatt. Am Samstag ist er in der Wiener Arena bei Mainframe zu Gast.

Im Inneren der Discokugel

Auch wenn die Tage langsam wieder länger werden: Die am Samstag startende neue Clubschiene Digital legt ihr Hauptaugenmerk auf den lustvollen Umgang mit Licht. Sprich: Visuelle Spielereien stehen im Prater Planetarium im Vordergrund - wobei hier die räumliche Situation Wesentliches dazu beitragen soll: Die Kuppel des Planetariums dient erstmalig als Projektionsfläche für die längst zur Kunstform erhobenen Live-Projektionen. Dafür verantwortlich zeichnen Fachleute wie Fritz Fitzke, der seit Jahren Kruder & Dorfmeister bzw. Tosca visuell inszeniert, oder das international umtriebige Wiener Duo 4youreye, das etwa für den optischen Wahnsinn am Urban-Art-Forms-Festival zuständig ist.

Die Musik kommt dennoch nicht zu kurz: Reinhard Voigt von der Kölner Minimal-Techno-Institution Kompakt gastiert ebenso live wie Techno-Grande-Dame Electric Indigo. Der Discofloor wird von den Herren Scheibosan, Mr. Rob und Burt Renold in Beschlag genommen. Na dann: Gute Projektion! (lux / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2010)