Da glänzen die Augen vom Herrn Tankwart.

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Am Tag acht des neuen Jahrzehnts ist sonnenklar: Die Liste unerfüllter Neujahrswünsche ist wieder länger geworden.

Der Klimawandel zum Beispiel ist ausgeblieben. Wirtschaftskrise hin oder her - Autokäufer sind unverbesserlich. Kaum per Ökoprämie (welch feines Wort für brachiales Verschrotten) dem Niedergang davongefahren, kreisen mehr sargähnliche Kisten denn je herum. Die Großstadtjäger werden nicht weniger. Wohl preisen manche Herren der Schöpfung kleine Stadtflitzer als öko und grundvernünftig an - glänzende Augen bekommt beispielsweise der Herr Tankwart aber nur, wenn er einen spritsaufenden Riesen-Geländewagen befüllt. Hunderte von PS müssen so unwiderstehlich sein, dass es nicht weiter stört, wenn das Tier vor lauter Kraft kaum gehen (und das Herrl kaum einparken) kann. Und im Parkhaus mit dem Monster eineinhalb Plätze verstellt, aber nur für einen zahlt.

Stichwort Parkhaus: Da wünschen wir uns auch heuer, dass jene Immobilienentwickler (!) und Baumeister, die uns mobile Melkkühe in völlig verbaute, aber sündhaft teure Keller zwingen, öfter selbst in ihren finsteren Löchern kreisen müssen. Deren Stellplätze, Ein- und Ausfahrten sind nämlich so knapp kalkuliert, dass selbst Kleinwagen alsbald abgenudelte Felgen haben. Das wäre nur recht und billig. Denn, so sagte schon die kluge Frau Richter: "Es ist wie in der Sauna. Die Handtücher werden wohl kleiner, aber die Ärsch' nicht." (Luise Ungerboeck/DER STANDARD/Automobil/8.1.2010)