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Die sexistische Personalpolitik der Thai Airways darf sich über eine saftige Zitrone freuen.

Foto: APA/EPA/BARBARA WALTON/dieStandard.at-Montage

Rund 800 Flugbegleiterinnen der Thai Airways brauchen derzeit keine Angst mehr vorm Fliegen haben. Oder doch? Dann nämlich, wenn ihre Arbeitsverträge beendet werden und sie - wie es so unschön heißt - rausfliegen.

Wie vergangene Woche aus Bangkok bekannt wurde, verfolgt die Thai Airways einen unmenschlichen Plan, der darüber hinaus auch sexistisch und das Gegenteil von gendergerecht ist. Den Stewardessen über 45 Jahre seien Auflösungsverträge angeboten worden: wenn sie sofort gehen, bekommen sie dreißig Monatsgehälter.

Jüngere Kolleginnen würden das Image der Fluglinie verbessern, meinte Thai-Chef Piyasvasdi Amranand, und sie seien billiger. Denn Berufsanfängerinnen bekämen nur ein Drittel des Gehalts.

Irrtum und Wahrheit

Die Begründung für diesen Coup erinnert zum einen an längst vergangen geglaubte Jahrzehnte, als weibliches Bordpersonal noch vorrangig nach optischen Kriterien wie Modelmaße und ein hübsches und vor allem junges Köpfchen ausgewählt wurde. Diese Zeiten schienen endlich vorbei zu sein. Auch in diesem Dienstleistungsjob käme es vor allem auf die Qualifikation an, schien es. Das war leider ein Irrtum.

Zum anderen zeigt die Tatsache, dass die 1.200 Männer des Bordpersonals von dieser Einsparungsmaßnahme nicht betroffen sind: die Verantwortlichen der Thai Airways befinden sich mit ihrem Gedankengut noch in eben jenen längst vergangen geglaubten Jahrzehnten. Es schien, eine solch zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit würde nicht mehr vorkommen. Das war leider ein Irrtum.

Überspitzt ausgedrückt: Frauen haben jung und billig zu sein. Männer dürfen alt und teuer sein. Das ist leider die Wahrheit.
(Dagmar Buchta/diestandard.at, 12.01.2010)