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Auf Platz eins: Vonn (Head)

Foto: AP/ Auletta

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Auf Rang zwei: Pärson (Head)

Foto: APA/ Jaeger

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Auf Position drei: Riesch (Head)

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Haus im Ennstal - Hattrick! Lindsey Vonn hat auch die dritte Saison-Weltcupabfahrt der Damen souverän gewonnen. Knapp vier Wochen nach der Absage in Val d'Isere holte sich die US-Amerikanerin die in Haus ausgetragene Ersatzabfahrt 0,35 Sek. vor ihren Head-Markenkolleginnen Anja Pärson (SWE) und Maria Riesch (0,39). Letzterer jagte sie damit auch wieder die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung ab. Beste der vom Saison-Out für Maria Holaus geschockten ÖSV-Damen wurde Andrea Fischbacher als Achte mit 1,21 Sek. Rückstand.

Holaus weiter vom Pech verfolgt

Das Unglück mit Holaus geschah schon in der Früh beim Einfahren. Die 26-jährige Tirolerin, die als Fünfte in Lake Louise für das bisher beste ÖSV-Saisonergebnis in der Abfahrt gesorgt hatte, stürzte über einen kleinen Schneehaufen und erlitt dabei einen Bruch des rechten Außenknöchels. Noch während des Rennens wurde der Dauerpechvogel aus Tirol in Schladming operiert.

Die Völkl-Fahrerin fällt für den Rest der Saison und damit auch Olympia in Vancouver aus. "Manche wie Holaus oder Hans Grugger ziehen das Pech förmlich an", bedauerte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Das ist für sie und das ganze Team extrem schade", gab sich auch Alpinchchef Hans Pum über den weiteren Aderlass im Damen-Speedteam betrübt. "Wir müssen mit der Mannschaft die wir haben, weiterkämpfen."

Schlechtestes ÖSV-Saisonergebnis

Dass ausgerechnet die technisch starke Fischbacher, die auf der anspruchsvollen Piste in Bansko ihre bisher einzige Weltcup-Abfahrt gewonnen hat, auch auf der relativ leichten Krummholz-Abfahrt von Haus Österreichs Beste war, war vielsagend. Das schlechteste Saisonergebnis - Anna Fenninger wurde 17., Elisabeth Görgl ("Auf leichten Strecken ist es für mich besonders schwer, Lindsey fährt in einer eigenen Liga") 24. und Regina Mader 29. - konnte aber auch die Salzburgerin nicht verhindern.

"Wenigstens konnte ich meine Trainingsleistungen halbwegs bestätigen", sagte Fischbacher, die den halben Sommer wegen einer Verletzung verpasst hatte. "Ich muss weiterarbeiten und versuchen, am Samstag in der zweiten Abfahrt die Fehler von heute nicht mehr zu machen. Denn irgendwann will ich ja wieder um den Sieg mitfahren und nicht um Platz zehn", sagte die 24-Jährige aus Eben im Pongau.

26. Weltcupsieg

Lindsey Vonn kann derzeit aber ohnehin niemand das Wasser reichen. Wie schon beim Double zum Saisonbeginn in Kanada ließ die dominierende US-Amerikanerin mit ihrem Herrenrennski auch beim Weltcup-Comeback von Haus der Konkurrenz keine Chance. Sie ging als erste der Elite-Gruppe auf die 2.639 m lange Krummholz, fuhr trotz ihrer verletzten und getapten Hand Bestzeit und holte damit ungefährdet ihren 26. Weltcupsieg, den 15. in der Abfahrt.

Was vor allem Riesch ein wenig wurmte. "Ich hatte keine fehlerfreie Fahrt und bin trotzdem nur vier Zehntel hinten. Heute wäre Lindsey zu packen gewesen", sagte die Deutsche, deren Stern vor sechs Jahren in Haus aufgegangen war. "Für Lindsey muss einiges schief gehen und für mich alles perfekt, damit ich sie besiegen kann. Aber mehr ärgern mich heute sowieso die vier Hundertstel auf Pärson."

Für die Schwedin, die später am Abend der Sicherheits-Sitzung der Athleten-Kommission vorstand, war es eine bemerkenswerte Rückkehr auf das Abfahrts-Podest. "Ein guter Start ins Olympiajahr für mich", freute sich Pärson.

Gewichtsdiskussion

Vonn war jedoch mit ihrem Rennen keineswegs zufrieden. "Das war bei weitem keine perfekte Fahrt von mir, ich habe unten Fehler gemacht und viel Zeit verloren. Das muss ich morgen besser machen", sagte die 25-Jährige und gab damit allen Kritikern, die vor allem ihr Körpergewicht als entscheidenden Faktor ins Spiel gebracht hatten, die passende Antwort.

"Eine dumme Aussage so sie denn wahr ist. Als übergewichtige Läuferin kann man nicht Skirennen fahren, geschweige denn gewinnen", schloss sie das Kapitel ab. Ehemann Thomas Vonn konnte über die Diskussion nur den Kopf schütteln. "Lindseys ausschließliches Erfolgsgeheimnis ist die harte Arbeit. Selbst bei den Herren habe ich in 16 Jahren niemanden gesehen, der so hart arbeitet wie sie", sagte der Ex-Rennläufer. (APA/red)