Stuttgart - Die Konjunkturkrise hat dem deutschen Autobauer Daimler im Jahr 2009 einen starken Absatzeinbruch beschert: Die weltweiten Verkäufe der Kernmarke Mercedes-Benz gingen um 9,7 Prozent auf 1,012 Millionen Fahrzeuge zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Im Dezember habe die Marke beim Absatz deutlich zugelegt und ein Plus von 12 Prozent erzielt. Bei Mercedes-Benz Cars waren die Auslieferungen an die Kunden im letzten Jahr um 10,1 Prozent eingebrochen. Die Nachfrage nach dem Zweisitzer Smart sei um 13,2 Prozent zurückgegangen. Der Konzern profitierte im letzten Jahr nur gering von der Abwrackprämie.

Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die Talsohle erreicht und rechnet wieder mit steigenden Verkaufszahlen. Für 2010 erwarte das Unternehmen einen Absatz leicht über dem Niveau des Vorjahres, sagte er mit Hinweis auf die neu eingeführte E-Klasse. Der Konzern habe sich beim Absatz in der zweiten Jahreshälfte schrittweise verbessern können, nachdem das erste Halbjahr von starken Marktrückgängen geprägt gewesen sei. Im vierten Quartal lagen die Verkaufszahlen mit einem Plus von 13 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahres, berichtete der Vorstandschef. Dazu habe neben der E-Klasse auch die neue Generation der S-Klasse beigetragen.

Rekordabsatz in China

In China verkaufte die Marke mit dem Stern mit 70.100 Autos 65 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Region Asien/Pazifik insgesamt erzielte Mercedes-Benz ebenfalls einen Rekordabsatz und steigerte die Auslieferungen um 13 Prozent auf 165.300 Fahrzeuge. Allein im Dezember lag der Zuwachs bei 77 Prozent. Im Dezember verzeichnete Mercedes-Benz den Angaben zufolge erstmals in diesem Jahr auch in Japan ein kräftiges Absatzplus.

Auf dem Heimatmarkt Deutschland brach der Absatz um zwölf Prozent auf insgesamt 265.500 Autos ein. In Westeuropa (ohne Deutschland) lagen die Verkäufe im letzten Monat des Jahres mit 27.100 Fahrzeugen 6 Prozent über dem Vorjahr. Dabei habe es Zuwächse in nahezu allen großen Märkten wie Großbritannien (plus 43 Prozent), Frankreich (plus 6 Prozent), Italien (plus 1 Prozent) und Belgien (plus 10 Prozent) gegeben. Im letzten Jahr lieferte Mercedes-Benz in Westeuropa (ohne Deutschland) hingegen 15 Prozent weniger Autos aus.

In den USA verzeichnete Mercedes-Benz ab September 2009 eine deutliche Erholung. Im Dezember verbuchte die Marke mit einem Absatz von 20.000 Autos den besten Monat des Jahres 2009, der Zuwachs lag bei 8 Prozent. Im Gesamtjahr brach der Absatz aber um 15 Prozent ein. (APA/APD)