Wien - Die Oberstaatsanwaltschaft (OStA) Wien hat am Freitag bei der Pressekonferenz anlässlich des Endberichts zu den Ermittlungen in der Causa Kampusch die Vorgehensweise der Behörde unmittelbar nach der Entführung sowie im vergangenen Jahr verteidigt. "Aus heutiger Sicht hat die Staatsanwaltschaft (StA) Wien völlig zurecht gehandelt, dass Verfahren damals zu schließen", meinte OStA-Leiter Werner Pleischl.

Aufgrund der "massiven Kritik" sei es gerechtfertigt gewesen den Akt wieder zu öffnen und sehr umfassende Erhebungen zu starten. "Aber wir haben nicht die Kapazitäten, so etwas von vornherein zu tun", betonte Pleischl. Einiges Aufsehen erregte der OStA-Leiter mit der Aussage, dass die StA den Akt Kampusch ursprünglich nach rund drei Monaten geschlossen hatte, obwohl es an den Angaben von Holzapfel schon damals massive Zweifel gegeben hat. "Wir wussten, dass er lügt. Aber er konnte nicht mit der Tat in Beziehung gebracht werden", sagte Pleischl. H. hatte im Zuge der neuerlichen Ermittlungen seine ursprüngliche Aussage zweimal in zentralen Punkten geändert. (APA)