Pristina - Die von Belgrad finanzierten Parallelstrukturen im Kosovo stellen nach Meinung eines hohen NATO-Vertreters eine Bedrohung für die Sicherheit dar. "Die UNO-Resolution 1244 (vom Juni 1999, Anm.) kennt keine Parallelinstitutionen", stellte der NATO-Oberkommandierende für Südosteuropa, US-Admiral Mark Fitzgerald, am Freitag bei einer Pressekonferenz in der kosovarischen Hauptstadt Pristina (Prishtina) fest. Die Sicherheitslage im Kosovo wurde von der NATO-geführten Schutztruppe KFOR ansonsten als ruhig und stabil bezeichnet.

Von serbischen Behörden werden die Lokalbehörden in den von Serben bewohnten Gemeinden im Nordkosovo finanziert. Der kosovarische Präsident Fatmir Sejdiu appellierte kürzlich an die Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft in Pristina, die Parallelstrukturen auflösen zu lassen. Nach den Kommunalwahlen im November bestehen in einzelnen von Serben bewohnten Gemeinden derzeit sowohl die neu gewählten Behörden als auch jene, die zuvor nach den von Belgrad organisierten Wahlen errichtet worden waren.

Die NATO-Verteidigungsminister hatten sich im Juli auf den Abzug von 4.000 internationalen Soldaten aus dem Kosovo geeinigt. Laut früheren Ankündigungen des KFOR-Kommandanten, des deutschen Generalleutnants Markus Bentler, sollen ab Ende Jänner nur noch 10.000 KFOR-Soldaten im Kosovo verbleiben. (APA)