In trauter Harmonie bilanzierten der Bregenzer ÖVP-Bürgermeister Markus Linhart und sein grüner Vize Gernot Kiermayr fünf Jahre Regierungspartnerschaft.

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Bregenz - In trauter Harmonie bilanzierten der Bregenzer ÖVP-Bürgermeister Markus Linhart und sein grüner Vize Gernot Kiermayr fünf Jahre Regierungspartnerschaft. Die erste schwarz-grüne Koalition in einer Landeshauptstadt habe sich bewährt, man bestätigte einander Handschlagqualität. Linhart spürte "auf der emotionalen Ebene ein wirkliches Miteinander", Kiermayr sprach von "Respekt".

Für die Bregenzer Grünen ist der "Beweis der Regierungsfähigkeit" erbracht, man möchte die Partnerschaft, nach der Gemeindevertretungswahl am 14. März "gestärkt" (Kiermayr) weiterführen. Linhart will sich für die nächste Legislaturperiode alle Optionen offen lassen. Im Gegensatz zu Kiermayr, der dem "Projekt der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses, das einen Parteinamen trägt" eine klare Absage erteilte, kann sich Linhart auch eine künftige Zusammenarbeit mit der FPÖ vorstellen: "Ich habe keine Veranlassung, eine Gruppierung auszuschließen."

Linhart, der 2005 mit 38,5 Prozent und 14 Mandaten keine Mehrheit schaffte, hat ein schlichtes Wahlziel: "mehr". Während die Grünen (5 Mandate) verlässliche Mehrheitsbeschaffer waren, musste er um die Kleingruppen "Bregenz denkt" (2 Sitze) und FPÖ (2 Sitze) immer wieder werben, um die SPÖ (13 Mandate) inSchach zu halten.

Ob es in diesem Wahlkampf wieder zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen Markus Linhart und Michael Ritsch (SP) kommen wird, ist noch ungewiss. SPÖ-Landesparteiobmann Ritsch, der Linhart 2005 in die Stichwahl zwang, bei der Landtagswahl vergangenen September jedoch die größte Schlappe der Vorarlberger SP (Verlust von drei Mandaten, Platz vier) einstecken musste, macht aus seiner Kandidatur noch ein Geheimnis. (Jutta Berger, DER STANDARD, 9./10.1.2010)