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Rapid-Präsident Edlinger ist mit der Reichweite von Sky unzufrieden.

APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Wien - Noch bevor der neue TV-Vertrag der österreichischen Fußball-Bundesliga unterschrieben ist, droht der SK Rapid Wien bereits mit Klage. Der Hütteldorfer Clubchef Rudolf Edlinger will laut den Tageszeitungen "Die Presse" und "Kurier" (jeweils Samstag-Ausgabe) nicht akzeptieren, dass künftig nur zwölf Spiele pro Saison im Free-TV zu sehen sind, wie es angeblich im neuen Kontrakt vereinbart wurde.

Offiziell beschlossen werden soll der Vertrag, der nach diversen Medienberichten mehr Exklusivität für den Bezahlsender Sky beinhaltet, im Rahmen der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag. Dem Vernehmen nach überweist Sky in den kommenden drei Jahren pro Saison rund neun Millionen Euro an die Liga, sollte der Vertrag in der im Moment vorliegenden Form angenommen werden.

Reichweiten amputieren

Edlinger will auf jeden Fall dagegen votieren. "Und wenn wir überstimmt werden, leiten wir rechtliche Schritte ein. Niemand kann Rapid vorschreiben, an wen es seine Rechte abtritt. Wir lassen uns nicht beschränken, hier will man TV-Reichweiten amputieren", sagte Edlinger der "Presse". Nach seinen Angaben verfügt Sky über 180.000 Anschlüsse in Österreich - dies sei im Hinblick auf die Reichweite der Sponsoren zu wenig, meinte der Ex-Finanzminister. Deswegen könnte der Rekordmeister die Rechte an seinen Heimspielen an einen Free-TV-Sender verkaufen. "Das sind wir unseren Fans schuldig. Und es ist nun einmal so, dass wir den größten Anhang haben."

Der Bundesliga wirft Edlinger mangelnde Kommunikationsbereitschaft und auch juristische Fehler vor. "Alle TV-Rechte hätten öffentlich ausgeschrieben werden müssen. Auch die vom Pay-TV. Wer sagt denn, dass Sky allein auf dem Markt ist? Eine Agentur könnte sich genauso bewerben."

Ähnlich äußerte sich Edlinger, der für die APA so wie Bundesliga-Vorstand Georg Pangl für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, im "Kurier". "Es könnte sein, dass wir vor Gericht verlieren. Trotzdem: Wir werden die geplante Vergabe der TV-Rechte mit einer Klage bekämpfen."

Hofmann unwahrscheinlich, Pacult so gut wie sicher

Während Edlingers Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung von Kapitän Steffen Hofmann laut "Kurier" kleiner geworden sind, steht einer weiteren Zusammenarbeit mit Trainer Peter Pacult offenbar nichts mehr im Wege. "Ich bin Pacult mittlerweile freundschaftlich verbunden und froh, dass er seine Zukunft bei Rapid sieht." Der Coach meinte zu diesem Thema: "Der Präsident will, dass ich bleibe. Ich will den erfolgreichen Weg ebenfalls weitergehen. Darum ist das eine klare Sache." (APA)