Noch bevor der neue TV-Vertrag der österreichischen Fußball-Bundesliga unterschrieben ist, droht der SK Rapid Wien bereits mit Klage. Der Hütteldorfer Clubchef Rudolf Edlinger will laut "Die Presse" und "Kurier" nicht akzeptieren, dass künftig nur zwölf Spiele pro Saison im Free-TV zu sehen sind, wie es angeblich im neuen Kontrakt vereinbart wurde.

Offiziell beschlossen werden soll der Vertrag, der nach diversen Medienberichten mehr Exklusivität für den Bezahlsender Sky beinhaltet, im Rahmen der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag. Dem Vernehmen nach überweist Sky in den kommenden drei Jahren pro Saison rund neun Millionen Euro an die Liga, sollte der Vertrag in der im Moment vorliegenden Form angenommen werden.

Rechtliche Schritte angedroht

Edlinger will auf jeden Fall dagegen votieren. "Und wenn wir überstimmt werden, leiten wir rechtliche Schritte ein. Niemand kann Rapid vorschreiben, an wen es seine Rechte abtritt. Wir lassen uns nicht beschränken, hier will man TV-Reichweiten amputieren", sagte Edlinger der "Presse". Nach seinen Angaben verfügt Sky über 180.000 Anschlüsse in Österreich - dies sei im Hinblick auf die Reichweite der Sponsoren zu wenig, meinte der Ex-Finanzminister. Deswegen könnte der Rekordmeister die Rechte an seinen Heimspielen an einen Free-TV-Sender verkaufen. "Das sind wir unseren Fans schuldig. Und es ist nun einmal so, dass wir den größten Anhang haben."

"Juristische Fehler"

Der Bundesliga wirft Edlinger mangelnde Kommunikationsbereitschaft und auch juristische Fehler vor. "Alle TV-Rechte hätten öffentlich ausgeschrieben werden müssen. Auch die vom Pay-TV. Wer sagt denn, dass Sky allein auf dem Markt ist? Eine Agentur könnte sich genauso bewerben."

Ähnlich äußerte sich Edlinger im "Kurier". "Es könnte sein, dass wir vor Gericht verlieren. Trotzdem: Wir werden die geplante Vergabe der TV-Rechte mit einer Klage bekämpfen." (APA)