Rom - Bei einem Aufstand afrikanischer Einwanderer, der am Donnerstagabend in der kalabresischen Stadt Rosarno ausgebrochen ist, sind nach Polizeiangaben zwei Migranten, 14 Italiener und 18 Polizisten verletzt worden. Sieben Afrikaner wurden wegen Gewaltakten, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen.

Zu den Unruhen kam es nach Schüssen auf eine Gruppe von Einwanderern. Dabei wurde ein Afrikaner verletzt. Dutzende Afrikaner setzten daraufhin Autos in Brand, zertrümmerten Schaufenster und riefen "Wir sind keine Tiere" . Der einheimischen Bevölkerung warfen sie Rassismus vor.

Die Lage in Rosarno war auch am Freitag gespannt. Rund 1500 afrikanische Einwanderer, die als Tagelöhner von der 'Ndrangheta, dem kalabresischen Arm der Mafia, in den Orangenfeldern ausgebeutet werden, demonstrierten vor dem Rathaus und verlangten bessere Lebensbedingungen. Ein Einheimischer feuerte zwei Warnschüsse ab, um die Demonstranten zu vertreiben.

Der italienische Innenminister Roberto Maroni zeigte sich besorgt. "In all diesen Jahren ist eine illegale Migration toleriert worden, die von der organisierten Kriminalität ausgenutzt worden ist und zugleich für ethnische Konflikte wie in Rosarno sorgt" , sagte Maroni am Freitag. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 9./10. Jänner 2010)