10) The Crooked Vultures

Das neue Projekt des Ex-Nirvana-Drummers und derzeitigen Foo Fighters-Frontmans und Queens of the Stone Age-Schlagzeugers Dave Grohl, der sich mit den nicht minder alten Hasen Josh Homme (QotSA, Eagles of Death Metal) und John Paul Jones (Led Zeppelin) zusammengetan hat, schenkt der Anhängerschaft scheppernd und grölend soliden Rock. Und davon kann es bekanntlich nie genug geben. (Sony)

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Them Crooked Vultures

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9) Telepathe

Die Golden Girlies aus Brooklyn präsentieren sich engelsgleich und schmieren trotzdem nicht ab. Melissa Livaudais und Busy Gangnes arbeiten sich an auszuckenden Geräten ab. Vor vier Jahren traten die Avantgarde-Damen aus ihrer Band The Wicked aus und seither in New York mit überschaubarem Erfolg unter dem Namen Telepathe auf. David Sitek legte ihnen im Debütalbum offensichtlich erfolgreich die passenden Zügel an. (Universal)

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Telepathe

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8) Monsters of Folk

Conor Oberst, Jim James von My Morning Jacket und M Ward machten schon öfter gemeinsame Sache. Mit dem stilprägenden Nebraska-Produzenten Mike Mogis motzt sich das Indie-Star-Ensemble zu den Monsters Of Folk auf. Wer nicht weiß, was das soll: Schunkeln zu Funk und Rock - das geht wirklich, wie die Mannen beweisen. (Rough Trade/Indigo)

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Monsters of Folk

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7) Charlotte Gainsbourg: Irm

Die Actrice haucht nicht das erste und vermutlich auch nicht das letzte Mal ätherisch ins Mikrofon. Dass dabei mehr herauskommt als der therapeutische Einblick in das eigene - von einem Unfall zerrüttete - Innere, dafür sorgt wohl Pop-Dandy Beck, der seinen Teil auch zum Songwriting beitrug. Nicht Himmel - nicht Hölle, die seltsame Koexistenz von Elfenhauch, Rhythmus und Rock macht sich ausgezeichnet. (Warner)

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Charlotte Gainsbourg

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6) Lou Barlow: Goodnight Unknown

Lou Barlow zieht sich wieder in die Intimsphäre zurück. Dem 43-Jährigen aus Massachusetts steht auf dem Solo-Album der Sinn wieder einmal nach in die Welt gehauchter schaurig-schöner Melancholie. Hätte das Wort Ohrwürmer nicht einen erdenklich zweifelhaften Beigeschmack - hier wäre es mehr als einmal angebracht.  Auf den charakteristischen Lo-Fi-Unterton muss selbstverständlich niemand verzichten.  (Domino Recordings/Hoanzl)

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5) Wolfgang Amadeus Phoenix

Voilá: Die vier Popartisten aus Versailles präsentieren eine der schmucksten Alternativ-Pop-Platten des Jahres. Keine Angst vor L'art pour l'art spielen sie elegant und immer mit einem Schritt im Kitsch auf der Klaviatur des Remixens. Thomas Mars und seine Jungs katapultieren sich mit dem gelungenen Spagat zwischen Kunst und Krempel sicher und glamourös zurück auf die Indie-Elektro-Tanzfläche. (Universal)

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Wolfgang Amadeus Phoenix

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4) Dead Weather: Horehound

Rock-Zampano Jack White gönnt sich mit Dead Weather eine Drittband und entführt lustvoll in die düsteren Untiefen des Dies- und Jenseits. Schwer verdaulicher Electric-City-Blues trifft auf psychedelischen Heavy-Rock - die 70er lassen vom Anfang bis zum Ende der Scheibe grüßen. Heilwirkung zeitigt die schrille Mischung wohl nur bei Gleichgesinnten. Für Kurzweil ist gesorgt, Entspannung verschiebe man auf später.

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The Dead Weather

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3) Molden und Resetarits: ohne di

Vom Bisamberg nach Hernals oder die Suche nach dem Entrischen: Schön schauriger Streifzug durch die "Woed" in Wien vom Wiener Multitalent Ernst Molden, mit dem stets umtriebigen Willi Resetarits, Walther Soyka und Hannes Wirth. Eine gelungene Allianz von Blues und Wienerlied. (monkey/Hoanzl 2009)

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Ernst Molden

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2) Bill Callahan: Sometimes I Wish We Were An Eagle

Viel Licht, Schatten und schön gedrechselte Weisheiten und Spitzfindigkeiten: Callahans zweite Post-Smog-Scheibe konnte aber durchaus auch mit Humor aufwarten. Einer der ganz großen amerikanischen Songwriter. Man kann es gar nicht oft genug sagen. (Drag City)

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Bill Callahan

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1) Morrissey: Years Of Refusal

Morrissey beging heuer seinen 50. Geburtstag in seiner Geburtstadt Manchester. Dort, wo annodazumals schon sein bis heute unvergessenes Baby The Smiths für gebührendes Echo sorgte. Was sich seither nicht wesentlich geändert hat: Morrissey kann die Welt nicht ausstehen und großartig darüber singen. Daran wird sich vermutlich auch die nächsten 50 Jahre nichts ändern. Auf weitere Meisterwerke darf also gehofft werden. (Decca/Universal)

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Morrissey

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