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Felix Gottwald ist wieder zu Hause.

Foto: Reuters/Bianchi

Predazzo/Fleimstal -Felix Gottwald hat sich nach zweieinhalb Jahren Pause endgültig im Weltcup der Nordischen Kombinierer zurückgemeldet. Der bald 34-Jährige holte am Samstag in Predazzo den ersten Sieg nach seinem Comeback. Nach Springen und 10-km-Langlauf siegte der Salzburger nach einem starken Finish vor dem Norweger Magnus Moan (+0,8 Sek.) und dem Deutschen Eric Frenzel (2,0). Für Gottwald war es der insgesamt 21. Weltcup-Sieg seiner Karriere, der erste seit 20. Jänner 2007 in Seefeld.

"Es ist immer wieder gut zu wissen, dass man das Zeug hat, oben zu stehen. Und Siege sind die beste Methode, um Selbstvertrauen aufzupolieren", meinte Gottwald nach getaner Arbeit. "Für mich selbst war es die größte Herausforderung, dass ich geduldig bleibe. Es ist ein Sieg der Geduld. Ich habe gewusst, dass ich gut drauf bin."

Gottwald schuf sich bereits im Springen die Basis für den Erfolg. Als 21. ging der Routinier mit nur 58 Sekunden Rückstand auf den Japaner Taihei Kato in die Loipe. In dieser arbeitete sich der ab Mittwoch 34-Jährige, der zuletzt viermal in Folge auf dem Podest gelandet war, schnell nach vorne und zeigte sich im Finish taktisch gewieft. Das Zugpferd im österreichischen Team zog das Tempo auf dem letzten Anstieg an und holte die entscheidenden Meter auf die Konkurrenz heraus.

"Wichtig war, dass man die Aufholjagd langsam angeht. Wir haben uns abgewechselt, dann habe ich die Attacke gesetzt und so dosiert, dass noch Reserven da sind", schilderte der von Günther Chromecek betreute Athlet. Im Zielsprint kam Moan dem Doppel-Olympiasieger von Turin 2006 noch näher, der Sieg von Gottwald ("Das konnte ich ganz gut kontrollieren") war aber nicht mehr in Gefahr.

Dank seines Comeback-Erfolgs, der ihn auch in den Kreis der Topfavoriten für die anstehenden Olympischen Spiele in Vancouver hievte, setzte sich Gottwald hinter dem führenden Franzosen Jason Lamy Chappuis auf den zweiten Rang in der Weltcup-Gesamtwertung. "Nach wie vor ist noch genug Potenzial da. Nun gilt es aber einmal, weiterzuarbeiten und sich nicht auszurasten", meinte der Salzburger. Bereits am Sonntag folgt der zweite Bewerb im Fleimstal, zum Feiern war demnach keine Zeit.

Mario Stecher ("Das Springen war heute eine Katastrophe. Natürlich gibt die gute Laufzeit Mut, aber jetzt muss ich wirklich hart an mir arbeiten, damit ich vernünftige Ausgangspositionen erreiche.") verbesserte sich dank der drittbesten Leistung im Langlauf noch vom 36. auf den 15. Platz und war damit zweitbester ÖSV-Athlet. Auch Christoph Bieler (18.) und David Kreiner (19.) landeten noch in den Top-20. Wilhelm Denifl, nach dem Springen noch Fünfter, fiel weit zurück und belegte Rang 35. (APA)

Ergebnisse (Springen und 10-km-Langlauf):

1. Felix Gottwald (AUT) 24:44,5 Min. (21. Springen/2. Langlauf) - 2. Magnus Moan (NOR) +0,8 Sek. (37./1.) - 3. Eric Frenzel (GER) 2,0 (9./8.) - 4. Johnny Spillane (USA) 8,3 (16./5.) - 5. Björn Kircheisen (GER) 13,6 (18./6.) - 6. Todd Lodwick (USA) 14,0 (12./10.) - 7. Pavel Churavy (CZE) 14,1 (11./11.) - 8. Bill Demong (USA) 14,4 (4./21.). Weiter: 10. Jason Lamy Chappuis (FRA) 15,5 (2./25.) - 15. Mario Stecher (AUT) 28,4 (36./3.) - 18. Christoph Bieler (AUT) 35,9 (13./20.) - 19. David Kreiner (AUT) 52,9 (29./13.) - 25. Tomaz Druml (AUT) 1:17,7 Min. (45./12.) - 28. Bernhard Gruber (AUT) 1:29,0 (20./31.) - 35. Wilhelm Denifl (AUT) 2:03,3 (5./47.) - 42. Lukas Klapfer (AUT) 3:06,0 (57./37.)

Weltcup-Gesamtwertung (10/19):

1. Lamy Chappuis 673 Pkt. - 2. Gottwald 483 - 3. Tino Edelmann (GER) 480 - 4. Frenzel 397 - 5. Spillane 396 - 6. Kircheisen 385. Weiter: 12. Stecher 221 - 17. Bieler 147 - 18. Kreiner 143 - 21. Denifl 123 - 23. Gruber 98 - 29. Klapfer 56 - 40. Marco Pichlmayer (AUT) 24 - 41. Druml 20