München/Klagenfurt - Am Donnerstag fällt der Startschuss in Klagenfurt, möglicherweise Ende Jänner in München: Schon vor den Untersuchungsausschüssen zur Hypo Alpe Adria im Kärntner und bayerischen Landtag stehen Einvernahmen der Justiz auf dem Programm. Zumindest in München, wo Ex-Hypo-Vorstand und Investor Tilo Berlin am morgigen Dienstag befragt werden soll. Auf eigenen Wunsch, wie Profil berichtet.

Berlin wird vorgeworfen, bereits beim Einstieg seiner Investorengruppe die Übernahme der Hypo durch die Bayerische Landes eingefädelt zu haben. Das Institut übernahm dann 2007 die Mehrheit, was der Berlin-Gruppe einen Gewinn von 150 Mio. Euro bescherte. Der damalige Chef der BayernLB, Werner Schmidt, hat indes Vorwürfe wegen eines überhöhten Preises beim Kauf der Hypo Alpe Adria zurückgewiesen. Zugleich verwies er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Verantwortung seiner ehemaligen Vorstandskollegen und Verwaltungsräte in der Landesbank, die den Kaufpreis billigten, gegen die aber nicht ermittelt wird. "An der Preisfindung für die Hypo Alpe Adria haben gut 100 Personen mitgerechnet" , ließ er Schmidt über seinen Verteidiger wissen. Der Kaufpreis sei "unter dem Limit" , das der Verwaltungsrat vorgegeben hatte, geblieben.

Der Vorsitzende des Kärntner Untersuchungsausschusses, Stephan Tauschitz, fordert die Einsetzung eines Richters zur Beweisführung im Landtag. Die Richtervereinigung hält davon nichts, wie Vizepräsident Manfred Herrnhofer sagte. (APA, red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.01.2010)