London - Die britische Armee will nach Foltervorwürfen die Todesumstände einer 62-jährigen Irakerin bei einer Razzia im südirakischen Basra im November 2006 untersuchen. Das kündigte das Verteidigungsministerium in London am Montag an. Sabiha Khudur Talib wurde nach Angaben ihres Sohnes von britischen Soldaten "gefoltert" und "hingerichtet".
Wie die britische Zeitung "The Independent" unter Berufung auf die Polizei in Basra berichtete, wurden die sterblichen Überreste der Mutter und Großmutter in einem britischen Leichensack am Straßenrand gefunden. Die Leiche wies demnach eine Schusswunde im Bauch und Gesichtsverletzungen auf, die auf Folter hindeuteten.
Ein Ministeriumssprecher bestätigte lediglich, dass die Frau von britischen Soldaten tödlich verletzt wurde, als sie bei der Razzia in ihrem Haus in ein Kreuzfeuer geriet. Die Foltervorwürfe wies er jedoch zurück. Die Leiche sei auch nicht am Straßenrand entsorgt, sondern den irakischen Behörden übergeben worden. Nach Angaben ihrer Familie war Talib noch am Leben, als sie nach der Razzia von britischen Soldaten abgeführt wurde. (APA)