Bild nicht mehr verfügbar.

Der nigerianische Präsident Umaru Yar'Adua soll wegen einer schweren Erkrankung seit Wochen amtsunfähig sein.

Foto: REUTERS/Afolabi Sotunde

Nairobi/Lagos - Der nigerianische Präsident Umaru Yar'Adua, der seit Wochen in einem Krankenhaus in Saudi-Arabien behandelt wird, soll wesentlich schwerer erkrankt sein als bekannt. Die in Lagos erscheinende Zeitung "Next" berichtete am Sonntag, Yar'Adua leide unter einer Gehirnerkrankung und erkenne nicht einmal seine Frau. Unter Berufung auf Quellen in Nigeria und Saudi-Arabien hieß es, selbst der Privatsekretär des Präsidenten und Regierungsmitglieder erhielten keinen Zugang zu dem Patienten.

Über den Gesundheitszustand Yar'Aduas wird in dem bevölkerungsreichen westafrikanischen Land seit Wochen gerätselt. Es gibt keine offiziellen Informationen, wie es um die Gesundheit des Präsidenten steht. Für Dienstag ist im Senat eine Debatte über Yar'Aduas Amtsfähigkeit geplant. Oppositionspolitiker hatten behauptet, die Unterschrift des Präsidenten unter den Haushaltsplan sei gefälscht worden. Yar'Adua soll das staatliche Budget in seinem Krankenzimmer unterzeichnet haben.

"Genug ist genug"

Ebenfalls am Dienstag ist in der nigerianischen Hauptstadt Abuja eine Kundgebung geplant, auf der unter anderem Nobelpreisträger Wole Soyinka sprechen soll. Unter dem Motto "Genug ist genug" will die Opposition dagegen protestieren, dass die Macht auch nach fast 50-tägiger Abwesenheit Yar'Aduas nicht formell an Vizepräsident Goodluck Jonathan übertragen wurde, berichtete die Zeitung "The Punch" am Montag. Der ölreiche 150 Millionen Einwohner-Staat ist damit praktisch führungslos. (APA)