Paris  - CCS (Carbon capture and storage) gehört zu den umstritteneren Techniken in Sachen Klimaschutz. Für die einen ist die CO2-Einlagerung in unterirdischen Depots ein hoffnungsvoller Weg, andere betrachten dies aus verschiedenen Gründen als falsche Strategie. Diese Technik sei keine Lösung im Kampf gegen den Klimawandel, zumal sie nicht dazu anrege, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, lautet eines der Hauptargumente - auch bei einem aktuellen Projekt in Frankreich.

 Unter heftigen Protesten von Umweltschützern hat der Ölkonzern Total am Montag nahe den französischen Pyrenäen sein CCS-Pilotprojekt gestartet. Das klimaschädliche Treibhausgas werde 4,5 Kilometer tief in die Erde geleitet, teilte das Unternehmen mit. In den kommenden beiden Jahren sollen auf diese Weise 120.000 Tonnen CO2 gespeichert werden. Dies entspreche dem Ausstoß von etwa 40.000 Autos in derselben Zeit. Neben Total-Generaldirektor Christophe de Margerie nahm auch Umwelt- Staatssekretärin Valérie Létard an der Eröffnung im aqitanischen Laqc teil.

Kritik

Umweltschützer bemängeln, dass die Speicherung von CO2 nur ein ökologisches Feigenblatt sei und Total sich auf diese Weise ein grünes Image zulegen wolle. Die unterirdische CO2-Lagerung sei gefährlich und unsinnig, hieß es in einem offenen Schreiben mehrerer Umweltverbände an Umweltminister Jean-Louis Borloo.

Neben obigem Argument, dass Initiativen zur Speicherung den wichtigeren Initiativen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen entgegen laufe, fürchten Umweltschützer auch, dass das CO2 unbemerkt austreten kann. Außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass sich die Beschaffenheit des Bodens in der Weinregion ändere. (APA/red)