Berlin - Der folgenschwere Luftangriff auf zwei Tanklaster nahe Kunduz am 4. September vergangenen Jahres war nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung entgegen der bisherigen Darstellung keine auf das deutsche Feldlager in Kunduz beschränkte Aktion. Wie das Blatt (Dienstag) unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht der Bundeswehr berichtet, war auch ein Offizier in Mazar-i-Sharif beteiligt.

Der als Verbindungsoffizier eingesetzte Oberstleutnant habe den Fliegerleitfeldwebel von Oberst Georg Klein telefonisch und per Mail mit "verfahrenstechnischen Hinweisen" unterstützt, schrieb das Blatt. Dem Bericht nach war er zwar nicht an den Entscheidungen beteiligt, er war allerdings über die "Absicht zum Waffeneinsatz" informiert. Der Mann versah seinen Dienst im Gefechtsstand der "Task Force 47", einer Einheit, die zur Hälfte aus Angehörigen des "Kommando Spezialkräfte" (KSK) besteht.

Wie die Zeitung weiter berichtet, erklärte Verteidigungsstaatssekretär Rüdiger Wolf: An der Bewertung, dass es sich bei dem Luftangriff um keine Operation der Task Force 47 gehandelt habe, ändere sich nichts.

Bei dem Bombardement waren bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden, darunter zahlreiche Zivilisten. Der Luftangriff war von Oberst Klein befohlen worden. (APA)