Willi will nach Afrika. Unbedingt. Weil ihm erzählt wurde, dass man unter dem Rüssel eines Elefanten duschen kann. "Wie unter einem Gartenschlauch." Willi will's wissen und stiftet seinen Freund Oskar an, einen unterirdischen Gang bis nach Afrika zu graben. Willi, das Meerschweinchen, kann das nicht; Oskar, die Wühlmaus, schon. Auf nach Afrika heißt die Geschichte von Claudia Ondracek, die einen bunten Geschichtenreigen eröffnet. Ulrike Sauerhöfer hat ihn für den Erzählband Entdecker, Forscher, Abenteurer zusammengestellt. Mit diesem Titel ist natürlich der Inhalt klar umrissen. Fündig wurde Sauerhöfer auch bei prominenten Autoren wie Mark Twain (Die Abenteuer des Tom Sawyer), Erich Kästner (Gullivers Reise nach Liliput) oder Jules Verne (In 80 Tagen um die Welt).

Eines ist allen Texten gemein: Sie sind relativ kurz und eignen sich daher bestens zum Vorlesen beim Schlafengehen. Eine Geschichte einfach abzubrechen ist zu brutal, zu schummeln und ganze Passagen zu überspringen nicht richtig - beziehungsweise läuft man als Vorleser Gefahr aufzufliegen. Also lieber gleich kurze Geschichten. Vor dem Schlafen noch von der Ferne, von Abenteuern zu träumen ist eine schöne Sache - und wenn Vater oder Mutter gnädig sind, muss es ja nicht bei einer Geschichte bleiben. (Peter Mayr; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9./10.1.2009)