Der Audi A8 feiert mit der Vienna Autoshow 2010 sein Europa-Debüt.

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Wenn man über den großen Eingang der Halle D zur Vienna Autoshow kommt, dann steht gleich links wohl die wichtigste Österreich-Premiere der ganzen Messe: der Audi A8. Er feiert gleichzeitig sein Europa-Debüt. Wurde er doch erst vor wenigen Wochen mit viel Pomp und Trara in Miami der Welt vorgestellt. Den A8 gibt es mit zwei Motorvarianten: als 372 PS und 445 Newtonmeter starken 4,2 FSI mit V-8-Motor, oder als 4,2 Liter V-8-TDI mit 350 PS und 800 Newtonmeter. Allrad und Tiptronic sind im 1800 Kilogramm schweren Benziner und fast zwei Tonnen wiegenden Diesel serienmäßig.
Mindestens 102.500 Euro legt man für den komfortablen Ingolstädter auf den Tisch.

KIA Venga

Gleich einen Messestand weiter wartet die nächste Premiere in einem komplett anderen Segment. Der KIA Venga ist ein frecher Minivan mit einer Gesamtlänge von 4,07 Meter und einer Höhe von 1,6 Meter.

Der Venga sorgt für ordentlich Stauraum im Schauraum: 440 Liter fasst der KIA mit aufrechter Sitzbank und geschlossener Heckklappe. 570 Liter sind es, wenn man das Staufach im Gepäckraumboden mitrechnet. Und macht man einen auf Gepäckraum-Cowboy und legt die Rücksitze um, getrennt natürlich, entsteht eine Ladefläche mit ebenem Boden, die dann 1253 Liter fasst. Den neuen KIA gibt es von 75 bis 115 PS. Inzwischen steht auch der Preis fest: 15.990 Euro kostet der Venga Cool mit dem 1,4 Liter Benziner samt Start-Stopp-Automatik ISG.

Ein Stern, der deinen Namen trägt

Deutlich weniger Gepäckraum, aber vermutlich in Relation dazu mehr Zuschauer, hat der Mercedes SLS AMG, zwei Messestände weiter. Der Stern mit seinen 571 PS wird ein Besuchermagnet sein, auch wenn sich das in seinen Absatzzahlen nicht widerspiegeln wird.

Bei den Verkaufszahlen wird der SLS schwer Abstinken gegen die Österreich-Premiere von Chevrolet, womit wir bereits in Halle C sind. Die ehemaligen Daewoos bringen mit dem Spark den Nachfolger des Matiz. Um unter 9000 Euro kann man den Kleinwagen erstehen, an dem DER STANDARD-Cheftester Andreas Stockinger die Verbrauchswerte lobte, dafür aber den Motoren wenig Temperament attestierte und die hakelige Schaltung, das Fahrwerk wie den winzigen Kofferraum als Schwachstellen anführte.

Der Boxer mit Aufladung

Bis zu 1726 Liter passen in den Kofferraum des neuen Subaru Legacy Touring Wagon, 486 Liter sind es bei der Limousine. Doch dafür wird der neue Legacy aber wohl nicht berühmt werden. Hat Subaru ja den weltweit einzigen 4-Zylinder-Boxer-Turbodiesel und verspricht einen „seidenweichen Lauf, weil sich durch die Zylinderanordnung die störenden Massenkräfte gegenseitig aufheben.“

Der Legacy wird vermutlich auch in der fünften Generation das meistverkaufte Subaru-Modell werden. Den 150 PS starken Diesel gibt es im Touring Wagon mit symmetrical AWD ab 35.990 Euro.

Der Peugeot aus Graz

Gegenüber des Subaru-Standes wartet ein Grazer Franzose auf die Messebesucher. Der auf der Plattform des Peugeot 308 basierende RCZ wird bei Magna-Steyr in Graz zusammengeschraubt.

Eyecatcher des Sportlers ist das doppelt gewölbte Dach. Die Motorenpalette umfasst drei Aggregate: einen aufgeladenen 1,6 Liter Benziner mit 160 PS, einen mit Twin-Scroll-Turboaufladung und 200 PS, sowie einen 2 Liter HDI mit 160 PS.

DS und doch keine Göttin

Neben Peugeot steht PSA-Bruder Citroën, und auch dort gibt es Österreich-Premieren: den C3 und DS3. Der DS bietet ausgefallenes Design wie die Haifisch-Flosse statt einer normalen B-Säule und so ein scheinbar schwebendes Dach. Eine neue „Göttin“ ist der DS3 aber wohl nicht.

Bei der Markteinführung werden fünf Motoren angeboten: drei Benziner mit 95, 120 oder 150 PS und zwei Diesel mit 90 und 110 PS. Gemeinsam mit dem DS3 steht auch der C3 zum ersten Mal in Österreich aus. Auffällig ist dabei die weit ins Dach gezogene Zenith-Frontscheibe, die als Sonderausstattung erhältlich ist. Zudem ist die Motorenpalette beim C3 breiter: Ihn gibt es mit drei Dieselmotoren von 70 bis 110 PS und mit vier Benzinmotoren von 60 bis 120 PS.

Der europäische Koreaner

Nach einer 180-Grad-Drehung steht man auch schon vor der nächsten Österreich-Premiere: Bei Hyundai steht der ix35, der Tucson-Nachfolger. Das Design des SUV stammt aus dem europäischen Designzentrum in Rüsselsheim. Neben einer sportlichen Linie legten die Koreaner auch Wert auf das Innenraumangebot und auf sparsame Motoren.

Der nun 4,41 Meter lange ix35 fasst zwischen 591 und 1436 Liter und kommt mit einem 2 Liter Benziner (163 PS), der in der 2WD-Version 7,4 Liter braucht, sowie zwei 2 Liter Dieseln (136 und 184 PS), die als 2WD unter 6 Liter brauchen werden.

Für die klassisch denkende Familie

Den Abschluss unserer Premieren-Wanderung gibt es, wie könnte es anders sein, gleich am Messestand daneben. Renault präsentiert mit dem Fluence eine Mittelklasse-Limousine, „die sich an klassisch denkende Familien richtet“, definiert Renault die Zielgruppe.

530 Liter Kofferraumvolumen bei einer Fahrzeuglänge von 4,62 Meter und der Sicherheits-Ruf, den sich Renault mit Bestnoten bei den NCAP-Crashtests erworben hat, sollen die Käuferscharen anlocken.

Italienische Alternative

Sie denken in der Familie nicht klassisch? Na gut, einen haben wir noch. Schielen Sie vom Renault-Stand in die Richtung, aus der Sie die Halle betreten haben. Sie sehen nichts? Dann stellen Sie sich auf die Zehenspitzen. Recken Sie den Hals. Ordentlich. Es lohnt sich. Ah, sehen Sie? Sagte ich es doch: Der Maserati Quattroporte GT S.

440 PS aus einem 4,7 Liter V8. Ein endorphinausschüttendes Grollen drängt aus den Auspuffrohren, wenn Sie auf die „Sport“-Taste drücken. Und fassen Sie sich ein Herz: Fragen Sie ruhig vor Ort nach dem Kofferraumvolumen. (Guido Gluschitsch)