Die italienischen Justizbehörden verschärfen ihre Offensive in der kalabresischen Kleinstadt Rosarno, in der am Donnerstag rassistische Unruhen ausgebrochen waren. 17 Haftbefehle wurden gegen Mitglieder der 'Ndrangheta, dem kalabresischen Arm der Mafia, in Rosarno erlassen, berichtete die Polizei. Ein Haftbefehl richtete sich auch gegen den Boss Carmelo Bellocco. Die 'Ndrangheta-Mitglieder werden beschuldigt, Unternehmer und Kaufleute der Gegend erpresst zu haben. Die Polizei beschlagnahmte den Mafia-Bossen Immobilien und Gesellschaften.

Nach dreitägigen Unruhen zwischen Immigranten und Einwohnern in Rosarno wurden hunderte Afrikaner von den Behörden in Sicherheit gebracht. Weitere Einwanderer, die in einer verlassenen Fabrik in Rosarno gelebt haben, wurden am Samstag in ein Auffanglager in die kalabresische Stadt Crotone gebracht. Zu Zusammenstößen war es zwischen den Saisonarbeiten, die in den Orangenfeldern beschäftigt werden, und von der 'Ndrangehta ausgenutzt werden, und Einheimischen. (APA)