Wien - Rund 4.800 Menschen verletzten sich 2008 beim Rodeln so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut ist Nachtrodeln bei Flutlicht. Dies zeigt sich auch in den Unfallzahlen: Rund ein Drittel aller Unfälle passierte in der Nacht. Auch bei Zusammenstößen mit Personen oder Hindernissen wie Bäumen kommt es oft zu Kopfverletzungen. Etwa 20 Prozent der Rodelunfälle waren Kollisionen.

Etwa die Hälfte der Verletzten zog sich einen Knochenbruch zu, knapp ein Viertel Sehnen- und Muskelverletzungen. Vor allem die unteren Extremitäten sind betroffen: Jeder Vierte verletzte sich am Fußgelenk oder Knöchel, jeder Fünfte am Knie. "Besonders gefährlich ist es, mit dem Kopf voran zu rodeln. Die Gefahr von Kopfverletzungen ist dabei sehr groß - jeder zehnte verletzte Rodler erlitt eine Gehirnerschütterung", sagt Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Unterschiedliche Brems- und Lenkeigenschaften

Viele unterschätzen die Unfallgefahren beim Rodeln und starten ohne Vorbereitung. "Jede Rodel hat unterschiedliche Brems- und Lenkeigenschaften. Vor der Talfahrt sollte man sich daher mit den Fahreigenschaften vertraut machen", rät Dunzendorfer.

Für Kinder besonders geeignet sind Plastikbobs, die über eine Spurführung sowie eine Brems- und Lenkeinrichtung verfügen. Beim klassischen Holzschlitten ist das Lenken schwieriger, zudem kann man sich bei einem Sturz leicht an dem harten Gestell und den Kufen verletzen. Abzuraten sei von aufblasbaren Rodeln. Sie erreichen schon bei flachen Strecken sehr hohe Geschwindigkeiten, weil die Auflagefläche kaum in den Schnee eintaucht. Oft haben sie keine Rillen und daher auch keine Spurführung und können leicht ins Drehen geraten - Steuern und Bremsen ist dann überhaupt nicht mehr möglich.

 "Unabhängig davon, ob man untertags oder in der Nacht Rodeln möchte: Am besten lässt man sich auf eigens angelegten Rodelpisten hinunter. Auf keinen Fall sollten schneebedeckte Straßen oder Forststraßen gewählt werden, die nicht zum Rodeln freigegeben sind", rät Dunzendorfer. (red)